Cast und Crew
- Regie: Max Z�hle
- Darsteller: Yvonne Catterfeld, G�tz Schubert, Johannes Zirner, Jan Dose, Jan Krauter, Cornelia Ivancan, Renate Kr�ssner, Daniel Wagner, Wolfgang Winkler
- Drehbuch: S�nke Lars Neuw�hner, Sven S. Poser
- Kamera: Frank K�pper
- Schnitt: Ingo Ehrlich
- Musik: Andreas Weidinger
- Produktionsfirma: Molina Film
Alsbald r�tteln sie mit ihren Ermittlungen eine eingeschlafene Geschichte �ber alte Schuld und schmerzhafte Erkenntnisse wach: Gemeinsam haben drei Gangster vor mehreren Jahren einen Juwelier �berfallen und get�tet. Bei der nun gefundenen Leiche handelt es sich um einen der drei T�ter, der Zweite im Bunde wird von den Kommissaren kurz nach dem Leichenfund aufgesp�rt � Allerdings ebenfalls nur als Leiche: Sie finden ihn erstochen am Ufer der Nei�e. Es dr�ngt sich die Frage auf: Wer ist der dritte Mann? Und liegen die Ermittler mit ihrer Theorie richtig, dass dieser auf einmal versucht, seine Spuren zu verwischen � zur Not, indem er seine alten Partner ermordet?
- � MDR/MOLINA FILM/Steffen Junghans
Viola Delbr�ck (Yvonne Catterfeld) und Burkhard "Butsch" Schulz (G�tz Schubert) ermitteln.
Eine �berraschende Erkenntnis, die �Der steinerne Gast� mit sich bringt: Das Produktionshaus Molina Film bem�ht sich redlich, dem riesigen Aufgebot an Primetime-Krimis, das allein schon Das Erste auff�hrt, mit der Reihe �Wolfsland� neue Facetten abzugewinnen. Der Auftakt zur �Wolfsland�-Reihe kam Ende 2016 n�mlich f�r kaum eine Minute aus den Genreklischees heraus, und diese wurden auch noch d�rftig umgesetzt. Fast ausschlie�lich die wenigen wortkargen, zwischenmenschlichen Momente der Interaktion zwischen Viola und Butsch brachten dem Neunzigmin�ter Leben ein, den wir daher zum Krimipendant zur Discount-Vollmilchschokoladentafel ernannt haben.
�Der steinerne Gast� mutet im Vergleich wie eine bem�hte �berkorrektur an. Generisch sind in diesem Fernsehkrimi nur eine Handvoll Grundzutaten. Im Hinblick darauf, dass das Programm des Ersten solche Alltagskrimis in H�lle und F�lle anbietet, ist dies per se eine begr��enswerte Entwicklung, werden so doch auch Mal wieder Publikumsteile angesprochen, die sich an Krimis der Sorte Vollmilch l�ngst satt gegessen haben.
Nur �bertreiben es die Verantwortlichen in diesem Krimi zuweilen mit dem Anderssein. Da wird sich an M�nster-�Tatort�-Humor versucht, wenn etwa Spurensicherer Jakob B�hme (Jan Dose) beim entdeckten Skelett aus dem 16. Jahrhundert ins Schw�rmen ger�t und begeistert von der 1527er Tuchmacherverschw�rung erz�hlt. Dann �ben sich Skript sowie Inszenierung an cineastischen Hommagen, wie sie dem �Tatort� aus Wiesbaden gut zu Gesicht stehen w�rden. �Der dritte Mann� will gefunden werden, wie das Dialogbuch immer wieder betont, w�hrend Kameramann Frank K�pper unter der Regie Max Z�hles G�rlitz szenenweise zu einem Schauplatz formt, der aus einem Horrorfilm des Deutschen Expressionismus stammen k�nnte: Lange Schatten, gammelige T�ren, sich schr�g w�lbende Fassaden.
Und dann ist da die Stalker-Storyline rund um Violas besessenen Ex, die visuell wie narrativ aus einem �bertriebenen 90er-Thriller aus der dritten Reihe Hollywoods stammen k�nnte. Ganz zu schweigen vom Finale, das mit seinen Fischaugen-Froschperspektive-Einstellungen, einem hochdramatischem Gewitter und dramatisch-ironischem Geschmatze entweder eine Parodie darstellt oder nicht wei�, dass es als Persiflage besser dastehen w�rde. Selbiges gilt f�r den Neo-Gothic-Nachklapp, der so wohl in sonst keinem ARD-Krimi vorkommen k�nnte, der sich im Mittelteil in heimeligem Lokalkolorit sonnt.

�Wolfsland � Der steinerne Gast� ist am 24. Mai 2018 ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
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22.05.2018 20:49 Uhr 1