Stadler RS Zero
RS Zero HEMU 1 / HEMU 2 / BEMU 1 / BEMU 2 | |
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![]() Prototyp RS Zero HEMU 1 auf der Innotrans 2024
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Anzahl: | 1 Prototyp (HEMU 1) |
Hersteller: | Stadler Rail |
Baujahr(e): | 2024 (Prototyp) |
Achsformel: | (1A)(A1) (Einteiler) (1A)(A1)+(1A)(A1) (Zweiteiler) |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 27,40 m (Einteiler) 53,14 m (Zweiteiler) |
Höhe: | 4275 mm |
Breite: | 2820 mm |
Drehzapfenabstand: | 17,10 m[1] |
Drehgestellachsstand: | 1900 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 100 m[1] |
Radsatzfahrmasse: | < 18 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Installierte Leistung: | 2 × / 3 × 200 kW (HEMU 1 / HEMU 2) |
Traktionsleistung: | 600 kW (Einteiler) 1200 kW (Zweiteiler) |
Kurzzeitleistung: | 600 kW (Einteiler) 1200 kW (Zweiteiler) |
Anfahrzugkraft: | 70 kN (Einteiler) 140 kN (Zweiteiler) |
Beschleunigung: | 0,95 m/s² |
Reichweite: | 80 bis 110 km (BEMU 1) 90 bis 180 km (BEMU 2) 700 km (HEMU 1) 1000 km (HEMU 2)[2] |
Treibraddurchmesser: | 760 mm |
Laufraddurchmesser: | 760 mm |
Motorentyp: | Deutz TCG 7.8 H2[3] |
Motorbauart: | 2 × / 3 × Wasserstoffmotor, mit Aufladung und Ladeluftkühlung (HEMU 1 / HEMU 2) |
Nenndrehzahl: | 2200/min[3] |
Leistungsübertragung: | elektrisch |
Tankinhalt: | Wasserstoff, auf dem Dach[3][2] |
Fahrbatterie: | Unterflur[2] |
Stromsystem: | (alle nur für BEMU): 15 kV 16,7 Hz ~ optional: 25 kV 50 Hz ~ 1,5 kV = 3 kV = |
Stromübertragung: | Oberleitung, 1 Stromabnehmer (nur BEMU) |
Zugbeeinflussung: | PZB, ETCS |
Kupplungstyp: | Scharfenberg |
Sitzplätze: | 59 bis 165 |
Fußbodenhöhe: | Niederflurbereich: 600 mm Hochflurbereich: 1190 mm |
[4][5] |
RS Zero (von englisch zero ‚null‘; Eigenschreibweise RS ZERO) ist eine geplante Schienenfahrzeugplattform des Herstellers Stadler Rail mit Alternativen Antrieben („Nullemission“) für den Einsatz im Personennahverkehr als Nachfolger des Dieseltriebwagens Regio-Shuttle RS 1. Ein Prototyp wurde 2024 vorgestellt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da nach Angaben des Schienenfahrzeugherstellers Stadler Rail Neufahrzeuge mit geringem Fassungsvermögen aus dem Markt für den Schienenverkehr in Europa verschwunden seien, aber weiterhin eine Nachfrage bestehe, begann dieser in den Standorten in der Schweiz ungefähr 2020[6] mit der Entwicklung des RS Zero, um diese Marktnische zu schließen.[7] Ungefähr Anfang 2022[8] stiegen die Standorte der Division Deutschland in die Konstruktion ein und übernahmen die gesamte Beschaffung und Fertigung.[9] Der RS Zero wurde für den Einsatz auf nicht elektrifizierten Nebenbahnen, aber auch Hauptbahnen,[10] mit geringer Verkehrsdichte vorgesehen.[11] Der RS Zero richtet sich somit an das gleiche Marktsegment wie der bis 2013 produzierte Regio-Shuttle RS 1[10] und ist als dessen Nachfolger vorgesehen.[7][12]
Am 12. Juni 2024 stellte das Unternehmen auf der Messe Rail Business Days in Ostrava erstmals diese Fahrzeugplattform vor.[7][12] Im Werk von Stadler Deutschland in Berlin-Wilhelmsruh, in dem auch die batterieelektrischen Triebzüge Flirt Akku gebaut werden sowie bis 2013 die Vorgängertriebwagen Regio-Shuttle RS 1 gebaut wurden,[13] wurde ein erster Prototyp in der Ausführung als Einteiler mit Wasserstoffantrieb produziert und am 29. August 2024 ausgewählten Kunden[14] gezeigt.[11] Eine Zulassung der Fahrzeuge werde bis 2026 angestrebt.[7] Im Rahmen der Vorstellung des Fahrzeugs auf der Innotrans vom 24. bis zum 27. September 2024 wurde am 24. September eine Absichtserklärung mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie der Erfurter Bahn unterzeichnet, welche einen Einsatz des Prototyps im Fahrgausbetrieb im Netz der Thüringer Bahn oder deren Tochterunternehmen Süd-Thüringen-Bahn ab Mitte 2026 vorsieht.[15]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagenkasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der RS Zero wurde nach dem Prinzip des Leichtbaus in Aluminium-Integralbauweise mit einer maximalen Radsatzfahrmasse von 18 Tonnen konstruiert,[16][11] wodurch die Fahrzeuge für Strecken mit Streckenklassen von B1 und höher geeignet sind.[2] Der RS Zero wird als einteiliger Triebwagen und als zweiteiliger Triebzug angeboten und je nach Variante 59 bis 165 Sitzplätze beinhalten. Als Vollbahnfahrzeuge erfüllen die Wagenkästen die Festigkeitsanforderungen der EN 12663 sowie die Kollisionssicherheit die Anforderungen der EN 15227.[4][5]
Der Großteil des Fahrgastraumes, in dem auch die beiden Türpaare je Wagen liegen, ist für einen stufenfreien Einstieg und eine barrierefreie Nutzung niederflurig. Der Innenraum ist modular einrichtbar, darunter wahlweise eine barrierefreie Toilette.[4][5] Die Einstiegshöhe kann für 550 oder für 760 mm Bahnsteighöhe angepasst werden.
Beim Design des RS Zero wurden die Trapezformen in den Fensterbändern vom Regio-Shuttle RS 1 übernommen.[12]
Antrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fahrzeuge werden in zwei Antriebsvarianten mit einer Nutzbremse angeboten: als Wasserstoffverbrennungstriebwagen oder als Akkumulatortriebwagen.[4][5] Ein Dieselfahrzeug ist nicht vorgesehen.[7][16] Die Leistung wurde mit 600 kW für den Einteiler und 1200 kW für den Zweiteiler angegeben. Als Höchstgeschwindigkeit sind 120 km/h vorgesehen. Die Anfahrbeschleunigung liegt bei 0,95 m/s².[4][5]
Wasserstoff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ein- und zweiteiligen Varianten, die Wasserstoff als Energiespeicher nutzen, werden als HEMU 1 und HEMU 2 bezeichnet,[5] Im Gegensatz zu anderen solchen Triebfahrzeugen wurden erstmals Wasserstoffverbrennungsmotoren statt einem Brennstoffzellenantrieb verbaut.[17] Der Hersteller begründete dies damit, nur so dieses kompakte Fahrzeugkonzept mit zwei Antriebsanlagen realisieren zu können,[18] sowie mit der Ähnlichkeit bei der Instandhaltung im Vergleich zu bei anderen Fahrzeugen eingesetzten Dieselmotoren.[19] Die Traktionskette ist elektrisch.[20]
Die einteilige Variante beinhaltet zwei Wasserstoffmotoren,[4] die gleiche Anzahl Motoren wie beim Regio-Shuttle RS 1,[21] die als Unterflurmotoren unter den beiden Führerständen angeordnet wurden. Bei der zweiteiligen Variante ist ein weiterer Unterflurmotor an einem der Wagenenden beim Wagenübergang vorgesehen.[2] Für den Prototyp wurden TCG-7.8-H2-Motoren mit 200 kW bei 2200 Umdrehungen/min von Deutz verwendet.[3]
Als Reichweite nannte der Hersteller über 700 Kilometer in der einteiligen und über 1000 Kilometer in der zweiteiligen Version.[2]
Batterie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Akkumulatortriebwagen, in der ein- und zweiteiligen Variante als BEMU 1 und BEMU 2 bezeichnet,[5] ist für Oberleitungsbetrieb und Batteriebetrieb vorgesehen. Entwürfe sehen Traktionsbatterien unterflur im Bereich der Führerstände sowie in Niederflurbereich zwischen den Türen und die Antriebskomponenten auf dem Dach vor.[2]
Als Reichweite nannte der Hersteller 80 bis 110 Kilometer in der einteiligen und 90 bis 180 Kilometer in der zweiteiligen Version.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ansgar Brockmeyer, Karsten Wagner, Fadi Kairallah, Steffen Obst: RS ZERO – emissionsfreier Nachfolger des Stadler Regio-Shuttle. In: Elektrische Bahnen. Band 122, Nr. 10. Georg Siemens Verlag, 28. Oktober 2024, S. 395 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Anschriften auf dem Prototyp. (bahnonline.ch).
- ↑ a b c d e f g h RS ZERO kann Wasserstoff und Batterie. In: Vorstellung RS Zero. Stadler Rail, Berlin 29. August 2024 (online).
- ↑ a b c d Aktionärstag 2024. (PDF; 5,2 MB) Deutz, 9. Oktober 2024, S. 43, abgerufen am 3. Februar 2025.
- ↑ a b c d e f RS ZERO HEMU. (PDF; 2,7 MB) Stadler Rail, September 2024, abgerufen am 3. Februar 2025.
- ↑ a b c d e f g RS ZERO BEMU. (PDF; 2,1 MB) Stadler Rail, September 2024, abgerufen am 3. Februar 2025.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Jure Mikolčić (ab 0:00:06) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ a b c d e Vojtěch Očadlý: Záchrana pro lokálky? Stadler vyvíjí vozidlo pro regionální tratě, pojede na baterie či vodík. In: Zdopravy.cz. 12. Juni 2024, abgerufen am 14. Juni 2024 (tschechisch).
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Jure Mikolčić (ab 0:00:00) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Jure Mikolčić (ab 0:00:15) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ a b Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Ansgar Brockmeyer (ab 0:00:48) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ a b c Alessandra Keul: Stadler präsentiert Weltneuheit in Berlin. (PDF; 121 kB) Stadler Rail, 29. August 2024, S. 2, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ a b c Alessandra Keul: Stadler präsentiert Weltneuheit in Berlin. (PDF; 121 kB) Stadler Rail, 29. August 2024, S. 1, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Peter Spuhler auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Jure Mikolčić (ab 0:00:44) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Stadler, Erfurter Bahn und der Freistaat Thüringen treiben die Entwicklung zu einer nachhaltigen Mobilität mit dem RS ZERO voran. (PDF) Stadler Rail, 24. September 2024, S. 2, abgerufen am 25. September 2024.
- ↑ a b Mariia Akhromieieva: Stadler Rail to Unveil New Emission-Free Train for Regional Routes at InnoTrans. In: RailTarget. 14. Juni 2024, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Ansgar Brockmeyer (ab 0:01:33) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Ansgar Brockmeyer (ab 0:01:48) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Ansgar Brockmeyer (ab 0:02:01) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Anforderungen. In: Vorstellung RS Zero. Stadler Rail, Berlin 29. August 2024 (online [ vom 30. August 2024 im Internet Archive]).
- ↑ Bahnonline.ch: Stadler RS ZERO – O Ton Ansgar Brockmeyer (ab 0:00:31) auf YouTube, 29. August 2024, abgerufen am 30. August 2024.