Plecemin (Tarnówka)
Plecemin (deutsch Plötzmin, früher Ploetzmin[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde Tarnówka (Tarnowke) im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Tal der Küddow (poln. Gwda), nördlich der Einmündung der Plietnitz (poln. Plitnica) in die Küddow, etwa 24 Kilometer östlich der Stadt Deutsch Krone (Wałcz), 18 Kilometer südwestlich der Stadt Flatow (Złotów) und neun Kilometer südsüdwestlich des Dorfs Tarnowke (Tarnówka).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ältere Ortsbezeichnungen sind Plotzmin (1617) und Plecimin (1660). Die Gemarkung des Dorfs grenzte an die Ortschaften Paruschke, Sakollnow und Tarnowke des Flatower Kreises.[2]
Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.
Um 1930 umfassten die Gemeindegrenzen von Plötzmin eine Fläche von 10,9 km²; auf dem Gemeindegebiet, in dem Plötzmin einziger Wohnplatz war, standen insgesamt 26 bewohnte Wohnhäuser.[3]
Im Jahr 1945 gehörte Plötzmin zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Plötzmin war dem Amtsbezirk Kramske zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Kurz danach wurde Plötzmin seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Plötzmin wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Plecemin“ verwaltet. Es wanderten nun Polen zu. In der darauf folgenden Zeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Plötzmin vertrieben.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1783 | – | königliches Dorf nebst einer Mahl-Wassermühle, 15 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[1] |
1818 | 108 | königliches Dorf, Amt Lebehnke[4] |
1864 | 153 | davon 142 Evangelische und elf Katholiken[5] |
1910 | 172 | am 1. Dezember, sämtlich Evangelische[6] |
1925 | 157 | darunter 154 Protestanten und drei Katholiken[3] |
1933 | 160 | [7] |
1939 | 142 | [7] |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung besuchten die Kirche im Nachbarort Kramske, die zum evangelischen Kirchspiel Lebehnke gehörte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Plötzmin, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Plötzmin (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867, S. 228 (Google Books)
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Kramske (Territorial.de)
- Die Gemeinde Plötzmin im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 178 (Google Books).
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867, S. 228 (Google Books)
- ↑ a b Die Gemeinde Plötzmin im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 53, Ziffer 1893 (Google Books).
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 64–65, Ziffer 197 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 67 (Google Books).
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 53° 16′ 32″ N, 16° 48′ 24″ O