Sophie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Sophie Maria Theresia zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (* 18. September 1809 in Prag; † 21. Juli 1838 in Bubeneč) war eine deutsche Prinzessin und durch die Ehe mit dem Fürsten Heinrich XX. regierende Fürstin des Fürstentums Reuß älterer Linie[1] (historisch auch: Reuß-Greiz;[2] französisch: Princesse Sophie-Marie-Thérèse de Reuss-Greiz, née Princesse de Lœwenstein-Wertheim-Rosenberg).[3]

Leben

Sophie war die dritte Tochter des Fürsten Karl Thomas zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und seiner Ehefrau Sophie Luise Wilhelmine Gräfin zu Windisch-Grätz[4] (1784–1848). Da das Fürstenhaus Löwenstein-Rosenberg mit Residenz im Schloss zu Kleinheubach katholischer Konfession war, gehörte Sophie zumindest bis zu ihrer Hochzeit dieser Konfession an. Erbprinz Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg war ihr Bruder, Fürst Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg war ihr Onkel und Schwager.[5]

Galerie der deutschen Bundesfürsten XXIX: Vorstellung von Heinrich XX., älterer Linie souveräner Fürst Reuß, Graf und Herr von Plauen etc., und seiner Gattin Sophie geb. Prinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, in: Das Pfennig-Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse, Band 5, Leipzig (F. A. Brockhaus) 1837

Die Hochzeit mit Heinrich XX. Reuß zu Greiz fand am 25. November 1834 auf dem löwensteinischen Schloss Haid statt. Da die Heirat auch lehen- und besitzrechtliche Angelegenheiten berührte, wurden entsprechende Dokumente angefertigt, welche heute im Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Wertheim, zu finden sind.[6] Ebenfalls dort befindet sich Korrespondenz zwischen Sophie und ihrem Ehemann Heinrich XX. an ihren Bruder bzw. seinen Schwager, Erbprinz Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.[7]

Nach dem Tod ihres Schwagers Heinrich XIX. Reuß zu Greiz im Jahr 1836 stellten Sophie und ihr Ehemann als das regierende Fürstenpaar die Spitze des lutherischen Fürstenhauses von Reuß-Greiz dar.[8] Neben ihnen gab es nur die verwitwete Schwägerin und deren zwei Töchter sowie zunächst auch noch die Mutter des Fürsten, die verwitwete Fürstin Luise, geb. Prinzessin zu Nassau-Weilburg,[9] die am 11. Oktober 1837 verstarb.[10][11]

Die Ehe blieb, vermutlich aufgrund des frühen Todes Sophies, kinderlos.[12] Das war nicht nur ein Fakt privater Natur, sondern war in der Bedeutung auch von staatsrechtlicher Tragweite, die noch zu Sophies Lebzeiten offen thematisiert wurde, denn wenn der Fürst als der letzte männliche Vertreter seiner Stammlinie ohne Stammhalter geblieben wäre, wäre das souveräne Fürstentum gemäß geltender Erbverträge unter den weiteren Linien Schleiz und Ebersdorf des Gesamthauses Reuß aufgeteilt worden.[8][13][10]

Fürstin Sophie, die als eine Wohltäterin der Armen galt, starb „nach jahrelangem Leiden“ an einem Nervenschlag.[14] Bestattet wurde sie 1838 in Greiz, Thüringen.

Ihr zu Ehren ließ ihr Ehemann an ihrem einstigen Lieblingsplatz, der einen guten Ausblick auf die Stadt bietet,[15] ein großes weißes Kreuz errichten. Dieses 12 Meter hohe Sophienkreuz wurde im Jahr ihres Todes bei Greiz auf dem Hirschstein errichtet. Eine Gedenktafel am Kreuz trug ursprünglich die Inschrift: „Heinrich XX. setzte seiner innig geliebten Ihm unvergesslichen Gemahlin Sophie dieses Kreuz 1838.“[16]

Fürstin Sophies Testament ist im Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Greiz – hinterlegt.[17]

Im Sommerpalais (Greiz) befindet sich eine zeitgenössische Porträtbüste der Fürstin, die zur Sammlung Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gehört.[18]

Commons: Sophie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schreib- und Geschäfts-Kalender für die deutsche Bundes-Canzlei, Band 32, Frankfurt am Main 1858, S. 126.
  2. Das Pfennig-Magazin zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse, Band 7, Leipzig 1839, S. 56.
  3. Almanach de Gotha pour l'année 1846, Gotha, S. 65.
  4. Gothaischer genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuche ... 1829, S. 116 (google.de [abgerufen am 2. Januar 2020]).
  5. Genealogisch-geschichtlich-statistisches Jahrbuch für das Jahr 1835, S. 61.
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Staatsarchiv Wertheim, R-Lit. A Nr. 641: Vermählung der Prinzessin Sophie Marie Therese zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg an den Prinzen Heinrich zu Reuß-Plauen-Greiz
  7. Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Wertheim: Archivalieneinheit R-Lit. Br Nr. 997 - Briefe des regierenden Fürsten von Reuss-Greiz Heinrich XX. und dessen Frau Gemahlin Sophie, geb. Prinzessin zu Löwenstein, an deren Schwager resp. Bruder, den Erbprinzen Constantin und die Erbprinzessin Agnes (1829–1835)
  8. a b Fränkischer Merkur, Bamberg, Nr. 294, 21. Oktober 1837: Das Erlöschen der Dynastien Deutschlands
  9. Genealogisch-historisch-statistischer Almanach auf das Jahr 1838, Weimar 1838, S. 228.
  10. a b Conversations-Lexicon der Gegenwart, Band 2, Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1839, S. 813 f.
  11. Der Bayerische Volksfreund, Nr. 64, München, am 19. Oktober 1837, S. 570.
  12. Oldenburgischer Staats-Kalender, Oldenburg 1847, S. 42.
  13. Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung, 20. Januar 1839.
  14. Aschaffenburger Zeitung, 1. August 1838, S. 180.
  15. Isolde Bacher: Baedeker-Reiseführer. Deutschland Osten. 2013, S. 327.
  16. Thomas Gehrlein: Das Haus Reuss, Teil I. Deutsche Fürstenhäuser Heft 49, Börde-Verlag, Werl 2015, S. 95.
  17. Thüringisches Staatsarchiv Greiz: Landesregierung Greiz a. Rep. B - III Nr. 18: Die von der regierenden Fürstin Sophie Marie Therese Reuß ä.L., geb. Prinzessin von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg bei fürstlicher Landesregierung hinterlegte letztwillige Verordnung 1837 - 1840
  18. Rudolstadt, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Inventar-Nr. TSG 9-29: Porträtbüste Sophie von Reuß, geb. Löwenstein-Wertheim-Rosenberg