Böhmerwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2007 um 17:07 Uhr durch Vimu (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Koordinate Artikel

Böhmerwald
Böhmerwald
Topographie des Böhmerwaldes - in der Dreiländerregion Tschechien, Deutschland, Österreich
Der tschechische Teil des Böhmerwalds innerhalb der Geomorphologischen Einteilung Tschechiens
Luchs
Winterlicher Böhmerwald am Abend
Winterlicher Böhmerwald am Mittag

Der Böhmerwald (tschechisch Šumava) ist eine etwa 120 km lange Bergkette entlang der deutsch-tschechisch-österreichischen Grenze. Er erstreckt sich von der Cham-Further-Senke im Nordwesten bis zum Sattel von Hohenfurth/Vyšší Brod im Südosten und bildet die Wasserscheide des Donau- und Moldaugebietes.

Obwohl es sich beim Böhmerwald geologisch gesehen um ein einziges Gebirge handelt, wird er seit Beginn des 20. Jahrhunderts nach den politischen Grenzen unterteilt in

Ursprünglich wurde auch noch der Oberpfälzer Wald/Český les in Bayern und Tschechien zum Böhmerwald gezählt.

Je nach regionaler Lage werden mit dem Begriff Böhmerwald das ganze Gebirge oder nur Teile davon bezeichnet. Der tschechische Name für den Böhmerwald ist Šumava. Der Große Arber auf bayerischer Seite ist mit seinen 1.456 Metern der höchste Punkt des Mittelgebirges. In Tschechien und Österreich ist der auf der Grenze liegende Plöckenstein/Plechy mit 1.378 m der höchste Berg.

Von wirtschaftlicher Bedeutung war in diesem Gebiet seit dem Mittelalter die Glasherstellung. Nach der Einführung des Kreideglases kurz vor 1700 erlebte die Glaserzeugung Böhmens einen rasanten Aufschwung. In der Folge konnte Böhmen die Vorherrschaft des venezianischen Glases aus Murano brechen und selbst die Marktführerschaft im weltweiten Glasgeschäft für fast zweihundert Jahre übernehmen. Große Bedeutung für die Holzbringung hatten der Schwarzenbergsche Schwemmkanal/Schwarzenberský plavební kanál sowie der Chinitz-Tettauer Schwemmkanal/Vchynicko-Tetovský plavební kanál.

In der Literatur erscheint der Böhmerwald in den Erzählungen von Adalbert Stifter, Karel Klostermann, Hans Watzlik und Johannes Urzidil. Der Böhmerwald ist auch der Schauplatz von Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz.

Schon bald hat sich die Drei-Länder-Region Böhmerwald zu einer gemeinsamen Europaregion (EUREGIO Bayerischer Wald-Böhmerwald) zusammengeschlossen und befasst sich seit 1994 mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Das Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 16.000 km², auf der ca. 1,3 Mio. Einwohner leben.

Große Teile des tschechischen Teiles wurden zum Nationalpark Šumava erklärt. Im Böhmerwald leben heute wieder Luchse.

Siehe auch

Wiktionary: Böhmerwald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Bernd Rill: Böhmen und Mähren - Geschichte im Herzen Mitteleuropas, 2 Bd., 2006, ISBN 3-938047-17-8
  • Reinhold Fink: Zerstörte Böhmerwaldorte, 2006, ISBN-10 3-8334-6429-1 und ISBN-13 978-3-8334-6429-4
Commons: Category:Šumava – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Navigationsleiste Deutsche Mittelgebirge