Discogs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2024 um 16:03 Uhr durch Schotterebene (Diskussion | Beiträge) (Revert - keine Verbesserung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Discogs
Marktplatz für Schallplatten und Datenbank für Diskografien
Sprachen Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch (Brasilien), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch – Dokumente (AGB, Datenschutzerklärung nach DSGVO usw.) sind oft nur in Englisch vorhanden. Deutsche Sprachkenntnisse reichen nicht aus.
Redaktion Mitglieder der Discogs-Community
Benutzer 696.000 (2024)[1]
Online seit 2000
https://www.discogs.com/

Discogs (englisch discographies, deutsch ‚Diskografien‘) ist eine kostenlose, von Mitgliedern aufgebaute Online-Datenbank für Diskografien von Musikern und Musiklabels. Sie hat einen Alexa Rank von 662 weltweit und 273 in Deutschland (Stand: Oktober 2019).[2] Der Sitz ist in Portland, Oregon in den Vereinigten Staaten.

Der Betrieb der Datenbank finanziert sich aus der Vermittlung des Verkaufs von meist gebrauchten Tonträgern, der für den Verkäufer gebührenpflichtig ist. Discogs veröffentlicht als privates kommerzielles Unternehmen keine Gewinn- und/oder Umsatzzahlen. Der Umsatz von Discogs wurde im Jahr 2015 auf 43,5 Millionen USD geschätzt.[3] Discogs gehört zu den 10 größten Online-Marktplätzen in Europa.[4]

Discogs wurde im Oktober 2000 vom damaligen Intel-Programmierer Kevin Lewandowski (* 1974) in Portland (Oregon) gegründet.[5] Anfänglich wollte Lewandowski die eigene Plattensammlung auf seiner Website verwalten, was bald Anklang fand und sich schnell zu einem ehrgeizigen Projekt entwickelte.[6] Eine umfassende Übersicht über das Genre der elektronischen Musik entstand.

Wegen enormen Benutzerzuwachses entschied man sich alsbald, die Datenbank auf weitere Genres auszuweiten (z. B. Hip-Hop ab Januar 2004). Anfangs auf klassische Tonträger wie Schallplatten, CDs und Kassetten begrenzt, wurde Discogs auf digitale Veröffentlichungen (MP3, WAV, Ogg Vorbis etc.) und andere Tonträger wie USB-Sticks erweitert. Seit einigen Jahren hat sich Discogs aus diesen Bereichen jedoch wieder zurückgezogen. Gleiches gilt für verlinkte Credits (Produzent, Textschreiber, Komponist etc.), die mittlerweile auch für nicht-musikalische Tätigkeiten – beispielsweise Design, Management und Filmproduktion – eingetragen werden können.

Im Juli 2014 wurde bekannt, dass sich Discogs auf der Liste der indizierten Webseiten der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien befindet, was netzpolitik.org als einen „klassischen Fall von Overblocking“ bezeichnete.[7]

Mitglieder der Discogs-Community (622.000 im März 2022)[8] können ihre private Musiksammlung in einer Collection (‚Sammlung‘) und Wantlist (‚Wunschliste‘) verwalten. Besitzt ein Benutzer eine Veröffentlichung, die sich noch nicht in der Datenbank befindet, kann er diese selbst nach bestimmten Formatierungsregeln hinzufügen. Alle Eintragungen und Veränderungen werden direkt in der Datenbank umgesetzt. Erst anschließend werden die Einträge und Veränderungen in einem Review-Prozess von stimmberechtigten Benutzern (Jahre zuvor waren es ausschließlich freiwillige, ausgesuchte Moderatoren) überprüft und dann entweder akzeptiert, mit Begründung abgelehnt oder als verbesserungswürdig markiert. Doppel-Einträge können zu einem Eintrag zusammengefügt werden (merging).

Des Weiteren existieren neben offiziellen Discogs-Foren auch solche, die von Benutzern erstellt wurden und nicht nur auf die Themen Discogs oder Musik beschränkt sind.

Seit Ende 2005 kann man im Marketplace (‚Marktplatz‘) Tonträger (Schallplatten, CDs usw.) kaufen und verkaufen. Discogs tritt hierbei nicht als Händler auf, sondern nur als Vermittler. In Kooperation mit Junodownloads verkaufte Discogs selbst ausschließlich digitale Veröffentlichungen im MP3- und WAV-Format. Tonträger können für den Marktplatz auch gesperrt werden, d. h. sie können weder gekauft noch verkauft werden. Betroffen sind hiervon vor allem Bootlegs und Raubkopien.

Im August 2022 befanden sich Daten von 16,6 Millionen Veröffentlichungen, 8,7 Millionen Künstlern und 2,0 Millionen Plattenlabels in der Datenbank.[9]

In folgende Genres werden die Tonträger eingeteilt: Blues, Brass & Military, Children’s, Classical, Electronic, Folk/World/Country, Funk/Soul, Hip-Hop, Jazz, Latin, Non-Music, Pop, Reggae, Rock und Stage & Screen.

Seit August 2007 kann der Inhalt der Datenbank auch im XML-Format abgerufen werden. Zusätzlich werden mittlerweile monatlich Kopien des Datenbankinhalts veröffentlicht. Die Datensätze stehen unter CC0 zur Verfügung und können über eine API bezogen werden.[10]

Commons: Discogs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Contributors. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  2. Discogs bei alexa.com (Memento vom 30. Juli 2020 im Internet Archive) Abgerufen am 24. Oktober 2019.
  3. sven: Discogs profitiert vom weltweiten Vinyl-Boom und erzielt Rekord-Umsatz. In: FAZEmag. 17. November 2015, abgerufen am 6. August 2023 (deutsch).
  4. Die erfolgreichsten Online-Marktplätze Europas sind nicht in Europa zuhause. 24. September 2020, abgerufen am 6. August 2023.
  5. Kevin Lewandowski – Discogs.com | LinkedIn. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  6. So wurde Discogs zur größten Plattenbörse der Welt. 12. August 2019, abgerufen am 6. August 2023 (deutsch).
  7. Andre Meister: Liste indizierter Webseiten geleakt: Bundesprüfstelle bestätigt Netz-Sperren-Kritik wie Overblocking. In: Netzpolitik.org. 8. Juli 2014, abgerufen am 15. Oktober 2014.
  8. Über uns. In: discogs.com. 18. März 2022, archiviert vom Original am 18. März 2022; abgerufen am 20. Dezember 2023.
  9. Finden Sie Musik auf Discogs| Discogs. Abgerufen am 6. August 2023.
  10. Discogs API Documentation. Abgerufen am 6. August 2023.