Munzingen

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Wappen von Munzingen
Wappen von Munzingen
Wappen von Freiburg im Breisgau
Wappen von Freiburg im Breisgau
Munzingen
Stadtteil mit Ortsverwaltung von Freiburg im Breisgau
Koordinaten 47° 58′ 7″ N, 7° 41′ 59″ OKoordinaten: 47° 58′ 7″ N, 7° 41′ 59″ O
Höhe 213 m
Fläche 6,77 km²
Einwohner 3016 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte 445 Einwohner/km²
Ausländeranteil 12 %
Eingemeindung 1. Juli 1973
Postleitzahl 79112
Vorwahl 07664
Adresse der
Verwaltung
Ortsverwaltung Munzingen
Romanstraße 3
79112 Freiburg-Munzingen
Website Freiburg-Munzingen
Stadtteilnummer 65 (Bezirk: 650)
Politik
Ortsvorsteher Christian Schildecker

Munzingen ist ein ländlich geprägtes Dorf und seit dem 1. Juli 1973 ein Stadtteil von Freiburg im Breisgau[1] mit eigener Ortsverwaltung. Wie die anderen Freiburger Tunibergdörfer Waltershofen, Opfingen und Tiengen liegt es am östlichen Rande des Tunibergs und ist die südlichste dieser Ortschaften.

Luftbild Munzingen

Erstmals erwähnt wurde Munzingen im Jahre 845 mit der Namensform "Munzinga". Allerdings weisen Funde aus der Steinzeit (ältester Magdalénien-Fundplatz in Süddeutschland) auf eine schon sehr viel frühere Besiedelung der Gegend hin. Die Endung „-ingen“ im Ortsnamen weist auf eine alemannische Gründung hin. Im Mittelalter gehörte der Ort lange den Herren von Üsenberg, später den Herren von Staufen und dann der Freiburger Familie Snewlin unter habsburgischer Oberhoheit als Teil Vorderösterreichs. Daher wurde in Munzingen auch nicht die Reformation durchgeführt und der Ort blieb katholisch. Seit 1806 ist Munzingen badisch.

Der Ort ist überregional als bedeutendes Wein- und Spargelanbaugebiet bekannt. Auf ca. 150 ha tiefgründigem Lößboden der Lage Kapellenberg werden von den Munzinger Winzern, die zum größten Teil dem Winzerverein Munzingen angehören, zu über 60 % Spätburgunder, 25 % Müller-Thurgau und 10 % Weißer Burgunder angebaut. Weitere Spezialitäten sind Gewürztraminer und Muskateller.

Neben dem landwirtschaftlichen Sektor sind in Munzingen auch Unternehmen im Bereich Industrie und Handwerk ansässig.

Als ein Unternehmen im Bereich Industrie ist KNF Neuberger, ein Hersteller von Membranpumpen, erwähnenswert.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 fährt die neu eingeführte Linie 32 von Munzingen über Tiengen, Opfingen, Waltershofen und Umkirch zur Straßenbahnhaltestelle Paduallee in Lehen. Die Nachtbuslinie N40 verkehrt drei Mal pro Wochenendnacht vom Hauptbahnhof aus über die Paduaallee und Umkirch nach Munzingen. Die Linie 34, die zuvor von der Straßenbahnhaltestelle Munzinger Straße bis zum Eugen-Keidel-Bad verkehrte, wurde über Tiengen bis Munzingen verlängert. Die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 probeweise eingeführte Schnellbuslinie 37 von Munzingen über Tiengen direkt zum Hauptbahnhof wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 fest übernommen.[2]

Seit 2020 besteht in Munzingen eine Probestation des Fahrradverleihsystems Frelo, die im Jahr 2021 dauerhaft eingerichtet wurde.

Munzingen ist über Tiengen und die Freiburger Landstraße mit dem FR 6 und weiter mit der Haid, Haslach und St. Georgen verbunden. Von Munzingen verläuft über Tiengen und Opfingen ein Radweg nach Waltershofen und Umkirch. Über den Tuniberg verläuft der Tuniberghöhenweg nach Merdingen und Gottenheim. Der Radweg der Grünen Straße von Titisee-Neustadt nach Contrexéville in Lothringen verbindet Munzingen mit Niederrimsingen, Gündlingen und Breisach. Der Europäische Radwanderweg von Freiburg nach Colmar und der Breisgau-Radweg von Breisach nach Herbolzheim verlaufen in diesem Abschnitt identisch.

Die nahegelegene Autobahn A 5 wird erreicht über die Anschlussstellen Freiburg-Süd (Richtung Tiengen) oder Bad Krozingen (Richtung Hausen an der Möhlin).

Sehenswürdigkeiten

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  • Weithin in der Gegend sichtbar ist das Wahrzeichen des Tunibergs: Die Erentrudiskapelle, die sich über dem Ort an der Südspitze des Tunibergs erhebt. Sie ist benannt nach Erentrudis von Salzburg und wurde in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erstmals errichtet. 1750–1752 wurde sie von dem Bildhauer Matthias Faller restauriert und neu ausgestattet. Ein Teil der Ausstattung wurde ins Freiburger Augustinermuseum verbracht.
  • Auf der Munzinger Gemarkung befindet sich weiterhin das Schloss Munzingen, das immer noch von der Gräflichen Familie von Kageneck bewohnt wird. 1672 wurde es von Johann Friedrich Reichsfreiherr von Kageneck im Stil der Renaissance erbaut. Im Jahr 1745 wurde es dann im Stil des Rokoko verändert. Sehenswert ist die reich verzierte Fassade des kleinen Schlosses.
  • Schloss Reinach, ehemaliger Gutshof im Besitz derer von Pforr, dann derer Erben, der von Kageneck, heute Hotel und Restaurant.
  • In der Ortsmitte befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Stephan. Der Chor stammt von 1590, das Langhaus von 1648 wurde 1747 vergrößert und barock umgestaltet. Ein Taufstein aus dem 17. Jahrhundert ist beachtenswert.
  • Ebenfalls in der Ortsmitte steht ein „Gigili“ genannter Rundturm, letzter Überrest eines im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Wasserschlosses.

Persönlichkeiten

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  • Westlich des Dorfes liegt die Golfanlage Munzingen-Tuniberg, ein 18-Loch-Meisterschaftsplatz.


Blick von der Erentrudiskapelle über Munzingen, im Hintergrund der Schwarzwald
  • Franz Xaver Kraus, aus dem Nachlass herausgegeben von Max Wingenroth: Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) (= Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden Bd. 6, 1). Mohr Siebeck, Tübingen/Leipzig 1904, S. 313–315 (Digitalisat).
  • Alfred Graf von Kageneck: Freiburg-Munzingen. Pfarrkirche, Erentrudiskapelle, Schloß (= Kleine Kunstführer 1126). Schnell & Steiner, München/Zürich 1978.
  • Ulrike Rödling (Bearb.): Munzingen. Ein Dorf im Wandel der Zeit, hrsg. von der Stadt Freiburg, Ortsverwaltung Munzingen. Freiburg-Munzingen 1991.
Commons: Munzingen (Freiburg im Breisgau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 506 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Jens Kitzler: Zum Fahrplanwechsel der VAG: Mehr Bus für die Tuniberg-Gemeinden und Gewerbegebiete. In: Badische Zeitung. 4. Dezember 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023.