Konferenz von Dumbarton Oaks

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2024 um 19:23 Uhr durch Polarlys (Diskussion | Beiträge) (Literatur: Link, Format Literatur).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dumberton Oaks, Aufnahme von 2011

Die Konferenz von Dumbarton Oaks war eine Expertenkonferenz während des Zweiten Weltkrieges. Sie fand vom 21. August bis 7. Oktober 1944 in dem Landhaus Dumbarton Oaks in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. statt und ist nach dem Tagungsort im Stadtteil Georgetown benannt.

Nach der Moskauer Deklaration im Oktober 1943 beschleunigten sich die Planungen für eine internationale Organisation, die statt des Völkerbunds die Sicherheit und Zusammenarbeit der Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg verbessern und sichern sollte. Im Januar 1944 lud die US-Regierung zu einer Konferenz von vier Mächten ein, die im August „informell“ beraten sollte.[1] Teilnehmer waren die Vereinigten Staaten (Cordell Hull), das Vereinigte Königreich (zunächst Alexander Cadogan dann Edward Wood, 1. Earl of Halifax), die Sowjetunion (Andrei Gromyko) und die Republik China (Wellington Koo). Weil die Sowjetunion nicht im Krieg mit Japan war, betrachtete sie sich nicht als Verbündeten der Republik China und die Gespräche mussten in zwei Phasen stattfinden: Großbritannien, USA und Sowjetunion gemeinsam und anschließend Großbritannien, USA und Republik China gemeinsam.[1] Diskussionsgrundlage war ein US-amerikanischer Vorschlag mit dem Titel Tentative United States Proposal for a General International Organisation.[2]

Tagungsthema war die Entwicklung der Vereinten Nationen aus der Idee des Völkerbundes. Bei der Konferenz wurde der erste Entwurf für die Charta der Vereinten Nationen ausgearbeitet. Im Verlauf mehrerer Treffen einigten sich die Teilnehmer über Ziele, Struktur und Funktionsweise der neuen Weltorganisation. Die vier Mächte einigten sich auf einen Vorschlag zur Struktur der künftigen Organisation, die sie The United Nations nennen wollten. Sie verbreiteten den Plan nach der Konferenz unter allen Alliierten zur Begutachtung.[3][4]

Folgende Institutionen gehen auf die Konferenz zurück: Die Generalversammlung, der Sicherheitsrat, das Sekretariat und der Internationale Gerichtshof in Den Haag.

  • Dokumentensammlung: Die Konferenz der Repräsentanten der UdSSR, der USA und Großbritanniens in Dumbarton Oaks (21. August – 28. September 1944). Moskau 1988, ISBN 3-329-00165-8.
  • Robert C. Hilderbrand: Dumbarton Oaks – The Origins of the United Nations and the Search for Postwar Security. Chapel Hill 1990, ISBN 0-8078-1894-1.
  • Georg Schild: Bretton Woods and Dumbarton Oaks : American economic and political postwar planning in the summer of 1944. New York 1995, ISBN 0-312-12216-0.
  • Dumbarton Oaks conversations : 1944–1994 ; a look behind the scenes ; an exhibition catalogue. Washington, D.C. 1994, ISBN 0-88402-231-5.
  • Ernest R. May (Hrsg.): The Dumbarton Oaks conversations and the United Nations, 1944–1994. Washington, D.C. 1998, ISBN 0-88402-255-2.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Michael Howard: The United Nations: From War Fighting to Peace Planning. In: Dumbarton Oaks conversations : 1944–1994. Hrsg.: Ernest R. May und Angeliki E. Laiou, Harvard University Press 1998, ISBN 0-88402-255-2, S. 5.
  2. Geoff Simons: The United Nations – A Chronology of Conflict. MacMillan 1994, ISBN 0-333-59378-2, S. 40.
  3. Die Konferenzen von Dumbarton Oaks und Jalta auf UNIS Wien, abgerufen am 23. September 2021.
  4. Dorothy V. Jones: Sober Expectations: The United Nations and a "Sensible Machinery" for Peace. In: Dumbarton Oaks conversations : 1944–1994. Hrsg.: Ernest R. May und Angeliki E. Laiou, Harvard University Press 1998, ISBN 0-88402-255-2, S. 12.