Jürgen Dahlkamp
Jürgen Dahlkamp (geboren 1965 in Stockum, heute Werne/Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Journalist. Er arbeitet als Reporter für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1965 geborene Dahlkamp legte 1984 in Werne sein Abitur ab.[1] Er studierte von 1985 bis 1991 Journalistik an der Technischen Universität Dortmund.[2] Sein Volontariat absolvierte er bei der katholischen Bistumszeitung Kirche+Leben. Während des Studiums war er freier Mitarbeiter beim Westfälischen Anzeiger. 1992 wurde er Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 1998 begann er beim Spiegel, für den er zunächst in Stuttgart tätig war, um dann in die Hamburger Zentrale zu wechseln.[3]
Bis Juli 2019 gehörte Dahlkamp dem Investigativteam des Spiegels an und war gemeinsam mit Jörg Schmitt Koordinator für investigative Recherche. Nach der Bekanntgabe der geplanten Beförderung von Rafael Buschmann zum Leiter des Investigativteams verließ er das Investigativteam und wechselte in das Deutschlandressort.[4][5]
Jürgen Dahlkamp ist verheiratet und hat drei Kinder.[3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993 erhielt Jürgen Dahlkamp den Axel-Springer-Preis für junge Journalisten für den Beitrag Streichen Sie das Wort „vielleicht“ aus Ihrem Wortschatz in der FAZ vom 20. Oktober 1993.[6]
- 1995 erhielt er zusammen mit Thomas Franke für die Untersuchung umfangreicher Korruptionsfälle in Frankfurt am Main den zweiten Preis des Wächterpreises der deutschen Tagespresse[7] und 1996 den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, den Theodor-Wolff-Preis.[1][8]
- Für seine Arbeit beim Spiegel wurde er mehrfach geehrt. 2003 wurde er für seine Reportage über den Tod des Asylbewerbers Aamir Ageeb[9] und den mit diesem Fall verbundenen Justizskandal mit dem Leuchtturm-Preis des Hamburger Netzwerk Recherche e. V. ausgezeichnet.[10]
- 2006 waren Dahlkamp und Andrej Batrak für die beste Reportage des Henri-Nannen-Preises nominiert.[11] Ihr Beitrag im Spiegel beschäftigte sich mit Folgen der Flugzeugkatastrophe von Überlingen.[12]
- 2008 wurden Jürgen Dahlkamp, Dinah Deckstein und Jörg Schmitt für „herausragende Recherchen“ zu ihrer Titelgeschichte Die Akte Siemens – Innenansicht eines korrupten Konzerns[13] mit einem Sonderpreis der Friedrich-Vogel-Stiftung geehrt. In der Laudatio hieß es, der Artikel habe „einen wichtigen Beitrag zur Hygiene der deutschen Wirtschaft geleistet“.[14]
- 2010 wurde Dahlkamp zusammen mit seinen Kollegen Jörg Schmitt und Gunther Latsch mit dem Henri-Nannen-Preis für die „beste investigative Leistung“ ausgezeichnet. Er gilt für die vierteilige Reportage Die Middelhoff-Oppenheim-Esch-Connection in verschiedenen Ausgaben des Spiegel 2009. Die Jury lobte die „großartige Rechercheleistung“ der Autoren, die „über Wochen immer neue Enthüllungen zu Tage förderte“.[15][16]
- 2011 ging der Otto-Brenner-Preis an Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch und Jörg Schmitt für die sechsteilige Artikelserie HSH Nordbank-Affäre.[1]
- 2016 wurde Dahlkamp als Mitglied eines Spiegel-Teams zusammen mit Jörg Schmitt, Rafael Buschmann, Gunther Latsch, Udo Ludwig und Jens Weinreich in der Kategorie „Beste Investigation“ mit dem Nannen-Preis ausgezeichnet. Geehrt wird die Arbeit für den Artikel Sommer, Sonne, Schwarzgeld, der im Oktober 2015 erschien. Er thematisierte die mutmaßlich gekaufte Vergabe der Fußball-WM 2006 in Deutschland und führte u. a. zum Rücktritt von Wolfgang Niersbach als DFB-Präsident.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laudatio von Harald Schumann zur Vergabe des Otto-Brenner-Preises 2011 (Video, 13 Minuten)
- Journalistisches Selbstverständnis
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Preisträger 2011 – 2. Preis. In: otto-brenner-preis.de. Archiviert vom am 6. Juli 2012; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Institut für Journalistik – Diplomarbeiten 1991. In: journalistik-dortmund.de. Archiviert vom am 17. September 2012; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ a b Reporter-Forum über Jürgen Dahlkamp. Abgerufen am 22. September 2012.
- ↑ „Spiegel“ hält an unhaltbarer Geschichte fest – und befördert ihren Autor uebermedien.de, 24. Juli 2019
- ↑ Jürgen Dahlkamp spiegel.de
- ↑ Axel-Springer-Preis für junge Journalisten: Frühere Preisträger Print. In: axel-springer-preis.de. Archiviert vom am 20. September 2012; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Waechterpreis.de: Die Preisträger, Chronologie. Abgerufen am 22. September 2012.
- ↑ Theodor-Wolff-Preis – Gewinner. In: journalistenpreise.de. Archiviert vom am 13. November 2013; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Jürgen Dahlkamp: Warum kriege ich diesen Schinken? In: Der Spiegel. Nr. 41, 2003 (online).
- ↑ „Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen“ 2003 für Jürgen Dahlkamp. In: netzwerkrecherche.de. Archiviert vom am 24. Mai 2012; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Nominierungen 2006 – Beste Reportage (Egon Erwin Kisch-Preis). In: henri-nannen-preis.de. Archiviert vom am 25. April 2012; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Jürgen Dahlkamp, Andrej Batrak: Die letzte Katastrophe. In: Der Spiegel. Nr. 43, 2005 (online).
- ↑ Jürgen Dahlkamp, Dinah Deckstein, Jörg Schmitt: Die Firma. In: Der Spiegel. Nr. 16, 2008 (online).
- ↑ Rückspiegel – Ehrungen. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2008 (online).
- ↑ Die Preisträger für den Henri Nannen Preis 2010 stehen fest. In: henri-nannen-preis.de. Archiviert vom am 21. Mai 2013; abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Henri-Nannen-Preis 2010 – Beste investigative Leistung. In: henri-nannen-preis.de. Archiviert vom am 14. Oktober 2012; abgerufen am 24. August 2024.
Personendaten | |
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NAME | Dahlkamp, Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Werne |