„Lesben-Frühlings-Treffen“ – Versionsunterschied

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Das '''Lesben-Frühlings-Treffen''' (LFT) ist das größte und bekannteste [[nichtkommerziell]]e Treffen von [[Lesbe]]n in [[Deutschland]] und [[Europa]]. Die Besucherinnen des Treffens kommen überwiegend aus [[Deutschsprachig|deutschsprachigen Ländern]]. Die jährlich am [[Pfingsten|Pfingstwochenende]] stattfindende mehrtägige Veranstaltung wird regelmäßig von mehreren Hundert Lesben besucht, die z.&nbsp;T. sehr verschiedene, durchaus kontrovers diskutierte Ansichten haben. Während des dreitägigen Treffens finden außer vielen [[Workshop]]s mehrere [[Plenum|Plena]] und verschiedenartige kulturelle Abendveranstaltungen statt. Organisiert wird die Veranstaltung durch lokale Vereine, die vom Verein ''Lesbenfrühling'' unterstützt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://lesbenfruehling.de/de/ueber-unseren-verein/was-wir-machen.html |titel=Was wir machen – Lesbenfrühling e. V. |abruf=2021-05-30}}</ref>
Das '''Lesben-Frühlings-Treffen''' ist eine seit [[1974]] jährlich am [[Pfingsten|Pfingstwochenende]] an einem wechselnden Ort stattfindende barrierefreie Lesbenveranstaltung mit mehreren Blöcken parallel zueinander stattfindender [[Lehrgang|Gruppenveranstaltungen]], [[Plenum|Plenen]], [[Demonstration|Volksmarsch]] mit [[Kundgebung]], Ruheräumen, Abendprogramm, Verpflegungs- und Verkaufsständen. Es handelt sich um eine autonome Lesben-Veranstaltung, ausgerichtet von örtlichen und regionalen Lesbenzusammenhängen. Zwecks Minderung des finanziellen Risikos wurde 2000 der LesbenFrühling e.V. gegründet.


== Geschichte ==
Früher hieß die Veranstaltung Lesben-Pfingst-Treffen (LPT). Zur Loslösung aus dem christlichen Kontext wurde die Veranstaltung umbenannt in Lesbenfrühling. Zuletzt wurde der Begriff präzisiert auf Lesben-Frühlings-Treffen, um auf die Einheit von Zeit, Ort und Zweck hinzuweisen.
1972 trafen sich erstmals Lesben und Schwule beim Pfingsttreffen der [[Homosexuelle Aktion Westberlin|Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW)]].<ref>Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut: Lesben in Wut. Lesbenbewegung in der BRD der 70er Jahre. In: Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut (Hrsg.): In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. Querverlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89656-148-0, S.&nbsp;241–243.</ref> Es nahmen rund 200 Männer in organisierten Gruppen und rund 30 Frauen teil. 1973 richtete zwar noch die HAW das Pfingsttreffen für Schwule ''und'' Lesben aus, jedoch waren diese nun zum großen Teil nach Geschlechtern getrennt organisiert. Ab 1974 organisierte die Frauengruppe in der HAW das erste Lesben-Pfingsttreffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schwulesmuseum.de/wp-content/uploads/2018/05/20180620_SMU_LAZ_PressKit.pdf |titel=Radikal – lesbisch – feministisch |titelerg=Zur Geschichte des Lesbischen Aktionszentrums (LAZ) und der HAW-Frauengruppe, 1972–1982; Ergänzendes Pressematerial zur Ausstellung Juli – November 2018 |werk=schwulesmuseum.de |hrsg=Schwules Museum Berlin |datum=2018-06-20 |seiten=3 und 6 |abruf=2022-01-09 |format=PDF, 3.7 MB }}</ref> 1975 ging aus der HAW-Frauengruppe das [[Lesbisches Aktionszentrum Westberlin|Lesbische Aktionszentrum (LAZ)]] hervor, das bis 1978 das Lesben-Pfingsttreffen in Berlin organisierte. Seit 1979 wird das Treffen an wechselnden Orten veranstaltet.<ref>{{Literatur |Autor=Benno Schirrmeister |Titel=Empörung über Lesbenfestival-Programm: Frühling der Feindseligkeit |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-05-05 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Empoerung-ueber-Lesbenfestival-Programm/!5765371/ |Abruf=2021-12-30}}</ref> 1992 in [[Bremen]] wurde das Lesben-Pfingsttreffen in ''Lesben-Frühling'' – später dann in ''Lesben-Frühlings-Treffen'' – umbenannt, da die Bezeichnung ''[[Pfingsten|Pfingsttreffen]]'' nicht-[[christlich]]e Lesben diskriminierte.<ref name="HehslingTaube">Ange Hehsling, Paula Taube: Das „Lesbenfrühlingstreffen“. Von den Anfängen als „internationales Pfingsttreffen“ 1972 zum „Lesbenpfingsttreffen“ bis heute. In: Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut (Hrsg.): In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. Querverlag, Berlin 2007, S. 244–245 , ISBN 978-3-89656-148-0.</ref>


== Organisation ==
Zurückgeführt wird das Lesben-Frühlings-Treffen auf die Tradition Berliner Lesben in den [[1920er]] Jahren, zu Pfingsten gemeinsam spazieren zu gehen.
Als [[autonom]]e [[Lesbe]]n-Veranstaltung wird das Treffen von örtlichen und regionalen Lesbengruppen ausgerichtet, es findet also jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Zur Unterstützung der lokalen Organisationsteams, um Erfahrungen weiterzugeben, Hilfe bei der Finanzierung zu bieten und um die Treffen zu dokumentieren wurde im Vorfeld des LFT 2000 in [[Bochum]] der Verein Lesbenfrühling e.&nbsp;V. gegründet, der seine Mitfrauenversammlung jeweils beim LFT abhält.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lesbenfruehling.de/de/ |titel=Willkommen bei LesbenFrühling e.&nbsp;V. – Lesbenfrühling e. V. |abruf=2022-01-10}}</ref> Ein Grundsatz des LFT lautet: „Allen interessierten Lesben soll die Teilnahme ermöglicht werden. Explizit ausgeschlossen sind Frauen, die sexuelle Gewalt gegen Mädchen propagieren und Faschistinnen.“<ref name=HehslingTaube /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/01/Lesebuch_Wir_hier.pdf |titel=Das erste Lesbenfrühlingstreffen (LFT) in Ostdeutschland 2001 |werk=Wir* Hier Lesbisch, schwul und trans* zwischen Hiddensee und Ludwigslust Ein Lesebuch zu Geschichte, Gegenwart und Region |hrsg=Stella Hindemith, Prof. Dr. Christiane Leidinger, Prof. Dr. Heike Radvan, Dr. Julia Roßhart für den Verein Lola für Demokratie in MV e.V |datum=2018 |abruf=2022-01-15}}</ref>


Beim Lesben-Frühlings-Treffen finden [[Workshop|Gruppenveranstaltungen]], [[Plenum|Plenen]], eine [[Demonstration]] und/oder [[Kundgebung]] und ein Abendprogramm mit Festen und [[Kultur]]veranstaltungen statt. Außerdem stehen Verpflegungs- und Verkaufsstände sowie Ruheräume zur Verfügung. Die Preise der [[Dauerkarte]]n sind i.&nbsp;d.&nbsp;R. nach [[Einkommen]] gestaffelt.<ref name=HehslingTaube />
Das erste Lesben-Frühlings-Treffen fand Berichten zu Folge 1974 in Westberlin statt, als sich Westberliner Lesben nicht mehr von Schwulen oder anderen linken Typen, die letztlich nur poppen wollten, dominieren ließen.


Für die Vorbereitung und Organisation ist jeweils eine wechselnde Gruppe verantwortlich, die sich an den festgelegten Beschlüssen der vorangegangenen Mitgliedsversammlungen orientiert und sonst freie Gestaltungsmöglichkeiten hat. Dadurch entsteht jedes Jahr eine inhaltlich und Schwerpunktmäßig wechselnd ausgerichtete Veranstaltung. Die jeweiligen Ortsgruppen wählen ein Motto aus, das oft an aktuelle politische Geschehnisse angelehnt ist.<ref name=HehslingTaube />
Irgendwann fand das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Bremen]] satt.


== Barrierefreiheit ==
Irgendwann fand das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Göttingen]] satt.
{{Belege fehlen}}
Auf weitgehende [[Barrierefreiheit]] wird bei den Treffen auf der Grundlage eines Plenumsbeschlusses großen Wert gelegt. Im Einzelnen bedeutet dies, dass das ehrenamtliche Organisationsteam eine [[Arbeitsgruppe]] einrichtet, welche insbesondere folgende Aspekte bestmöglich sicherstellt:
* Die [[Website]] mit Informationen zum Treffen ist gemäß den [[Web Content Accessibility Guidelines|WCAG]]-Kriterien aufgebaut.
* Die Gebäude sind für [[Rollstuhlfahrer]]innen erreichbar und nutzbar, inklusive der sanitären Anlagen und Übernachtungsmöglichkeiten.
* Veranstaltungen werden für [[gehörlos]]e Lesben in [[Gebärdensprache]] gedolmetscht.
* Das vor Ort erhältliche Programmheft ist für [[Blindheit|Sehgeschädigte]] lesbar.
* [[Räumliche Mobilität|Mobilität]] für [[behinderte]] Besucherinnen zwischen den Veranstaltungsorten ist realisierbar.
* Der Assistenzbedarf für behinderte Besucherinnen kann realisiert werden.


Erstmals für das LFT 2012 in [[Nürnberg]] wurde der Antrag auf finanzielle Unterstützung für die Gewährleistung von [[Barrierefreiheit]] vom [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)]] abschlägig [[Bescheid|beschieden]].
Irgendwann Anfang der 1990er Jahre fand das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Mönchengladbach]] satt.


== Veranstaltungsorte und -themen ==
[[2000]] fand das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Bochum]] statt unter dem Titel: Alles quer oder was?
{| class="wikitable"
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!Jahr
!Ort
!Motto
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|1973
|Westberlin
|Die Unterdrückung der Frau als primäre Gemeinsamkeit. Von der Vereinzelung zur Organisierung
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|1974 ||[[Berlin|Westberlin]]||Ist Feminismus die Theorie und Lesbischsein die Praxis?
|-
|1975 ||Westberlin||&nbsp;
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|1976 ||Westberlin||&nbsp;
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|1977 ||Westberlin||&nbsp;
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|1978 ||Westberlin||&nbsp;
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|1979 ||[[Münster]]||&nbsp;
|-
|1980 ||[[Spielberg (Baden)|Spielberg]] bei Karlsruhe||&nbsp;
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|1981 ||Westberlin ||Lesbenwende – Lesbenwände – Lesbenende?
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|1982 ||''ausgefallen''||&nbsp;
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|1983 ||[[Osnabrück]]||&nbsp;
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|1984 ||''ausgefallen''||&nbsp;
|-
|1985 ||[[Hamburg]]||&nbsp;
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|1986 ||[[München]] ||Lust auf München – Lesbenglühn
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|1987 ||Hamburg ||Mehr Biß in die Bewegung
|-
|1988 ||[[Münster]] ||Power in der Provinz
|-
|1989 ||[[Frankfurt am Main]]||&nbsp;
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|1990 ||[[Tübingen]] ||Leidenschaftlich leben
|-
|1991 ||[[Mönchengladbach]] ||Lesbisch – na und?
|-
|1992 ||[[Bremen]] ||Konsequent un-einig – laute(r) Lesben
|-
|1993 ||[[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] ||Nieder mit den Mauern – Grenzenlos lesbisch?
|-
|1994 ||[[Heidelberg]] ||Lesbisch, eigensinnig, vielfältig
|-
|1995 ||Hamburg ||Coming home – agree to differ
|-
|1996 ||München||Und sie bewegt sich doch!
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|1997 ||[[Stuttgart]]||Kommerz & Solidarität
|-
|1998 ||Freiburg||Lesben und Lesben lassen
|-
|1999 ||[[Köln]]||Das ist doch der Gipfel!
|-
|2000 ||[[Bochum]]-[[Querenburg]]||Alles [[queer]] oder was?
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|2001 ||[[Rostock]]||Ost-West – (k)ein Thema unter Lesben<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.nd-aktuell.de/artikel/914322.lesben-feiern-in-rostock.html |titel=Lesben feiern in Rostock |werk=Neues Deutschland |kommentar=Bezahlschranke |datum=2001-05-31 |abruf=2022-01-09}}</ref>
|-
|2002 ||[[Hannover]]||Türen öffnen
|-
|2003 ||München||Mach’s Dir lesbisch
|-
|2004 ||[[Gießen]]||Mittendrin und voll daneben
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|2005 ||[[Berlin]]||Denken – Reden – Fühlen – Handeln!
|-
|2006 ||[[Leipzig]]||Vielfalt auf großer Flamme
|-
|2007 ||[[Marburg]]||Unendliche Weiten – nichts ohne Widerspruch – willkommen im lesbenswerten Raum
|-
|2008 ||[[Dresden]]||Umarmt von Europa – Lesben überall
|-
|2009 ||Köln||Lesben in R(h)einkultur – alles im Fluß?
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|2010 ||Hamburg||Lesben Leinen Los
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|2011 ||Rostock||Rund um die Ostsee
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|2012 ||[[Nürnberg]]||Lesbenrechte sind Menschenrechte sind Lesbenrechte
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|2013 ||München||… zeitlos lesbisch – wie lebst du?
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|2014 ||Berlin||Zusammen
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|2015 ||''ausgefallen''||
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|2016 ||Bremen||Anders, aber wie!?
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|2017 ||[[Kiel]]||Lesben Ahoi! – anders anlegen<ref>{{Internetquelle |autor=nal |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/fruehlingstreffen-in-kiel-lesben-an-der-waterkant/19881816.html |titel=Lesben an der Waterkant |werk=www.tagesspiegel.de |datum=2017-06-02 |abruf=2022-01-09}}</ref>
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|2018 ||[[Göttingen]]||Lesben, hört die Signale!<ref>{{Internetquelle |autor=Christiane Böhm |url=https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Lesbenfruehlingstreffen-erstmals-in-Goettingen |titel=Lesbenfrühlingstreffen erstmals in Göttingen |werk=Göttinger Tageblatt |hrsg= |datum=2018-04-26 |abruf= 2022-01-09}}</ref>
|-
|2019 ||Köln||Das L*FT 2019 schaut in die Sterne!
|-
|2020 ||Heidelberg||Come Out and Kiss ''([[COVID-19-Pandemie in Deutschland|pandemiebedingt]] abgesagt)''
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|2021 ||Bremen||Lesbenfrühling – rising to the roots ''(virtuell)''
|-
|2022 ||''ausgefallen''||
|-
|2023 ||''ausgefallen''||
|
|-
|2024 ||Berlin - Brandenburg||Bewegung
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|}


== Literatur ==
[[2004]] fand das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Gießen]] statt, ausgerichtet von mittelhessischen Lesbengzusammenhängen aus [[Gießen]], [[Marburg]] und [[Alsfeld]].
* Ange Hehsling, Paula Taube: ''Das „Lesbenfrühlingstreffen“. Von den Anfängen als „internationales Pfingsttreffen“ 1972 zum „Lesbenpfingsttreffen“ bis heute.'' In: Gabriele Dennert, [[Christiane Leidinger]], Franziska Rauchut (Hrsg.): ''In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben.'' Querverlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89656-148-0, S.&nbsp;241–243.


== Dokumentation ==
[[2006]] findet das Lesben-Frühlings-Treffen in [[Leipzig]] statt.


''Vierzig plus zwei. Vierzig Jahre Lesben-Frühlings-Treffen''. Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 112 Min., Buch, Regie und Produktion: [[Kathrin Schultz]]
Das Lesben-Frühlings-Treffen versteht sich als politische Veranstaltung von Lesben für Lesben. Nur wenige Lesben werden kategorisch ausgeschlossen, darunter Fascho-Lesben und sog. [[Kanalratten]].


== Weblinks ==
Frauenbezogene Bi-Frauen können kommen, aber nicht als Referentinnen. Fehlsozialisierte Lesben dürfen kommen. Penetrationsinstrumente und Sm-Inhalte dürfen in abgetrennten und mit Warnhinweis versehenen Räumen erlaubt werden. Schwangere und bärtige Lesben können kommen. Kleine Jungskinder dürfen bis zu einem festgesetzten Höchstalter mitgeführt oder zentral deponiert werden. Andersgläubige und andersfähige Lesben dürfen kommen. Bewegungs- und Urlesben können kommen.
* [https://www.lesbenfruehling.de/ LesbenFrühling e. V.] – Website des Dachverbandes
* [https://lesbenfruehling.de/archiv/rostock2001/ Artikel] aus ''[[Neues Deutschland]]'' zum LFT 2001 (unter 'Presse')
* [https://lft2021.de/ Website des virtuellen LFT 2021] in Bremen


== Einzelnachweise ==
Typen dürfen nicht kommen, weder Frauenversteher, noch Wikipedia-Löschwüteriche.
<references />

{{SORTIERUNG:LesbenFruhlingsTreffen}}
[[Kategorie:Tagung]]
[[Kategorie:LGBT-Veranstaltung in Deutschland]]

Aktuelle Version vom 27. Juli 2024, 12:10 Uhr

Das Lesben-Frühlings-Treffen (LFT) ist das größte und bekannteste nichtkommerzielle Treffen von Lesben in Deutschland und Europa. Die Besucherinnen des Treffens kommen überwiegend aus deutschsprachigen Ländern. Die jährlich am Pfingstwochenende stattfindende mehrtägige Veranstaltung wird regelmäßig von mehreren Hundert Lesben besucht, die z. T. sehr verschiedene, durchaus kontrovers diskutierte Ansichten haben. Während des dreitägigen Treffens finden außer vielen Workshops mehrere Plena und verschiedenartige kulturelle Abendveranstaltungen statt. Organisiert wird die Veranstaltung durch lokale Vereine, die vom Verein Lesbenfrühling unterstützt werden.[1]

Geschichte

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1972 trafen sich erstmals Lesben und Schwule beim Pfingsttreffen der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW).[2] Es nahmen rund 200 Männer in organisierten Gruppen und rund 30 Frauen teil. 1973 richtete zwar noch die HAW das Pfingsttreffen für Schwule und Lesben aus, jedoch waren diese nun zum großen Teil nach Geschlechtern getrennt organisiert. Ab 1974 organisierte die Frauengruppe in der HAW das erste Lesben-Pfingsttreffen.[3] 1975 ging aus der HAW-Frauengruppe das Lesbische Aktionszentrum (LAZ) hervor, das bis 1978 das Lesben-Pfingsttreffen in Berlin organisierte. Seit 1979 wird das Treffen an wechselnden Orten veranstaltet.[4] 1992 in Bremen wurde das Lesben-Pfingsttreffen in Lesben-Frühling – später dann in Lesben-Frühlings-Treffen – umbenannt, da die Bezeichnung Pfingsttreffen nicht-christliche Lesben diskriminierte.[5]

Organisation

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Als autonome Lesben-Veranstaltung wird das Treffen von örtlichen und regionalen Lesbengruppen ausgerichtet, es findet also jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Zur Unterstützung der lokalen Organisationsteams, um Erfahrungen weiterzugeben, Hilfe bei der Finanzierung zu bieten und um die Treffen zu dokumentieren wurde im Vorfeld des LFT 2000 in Bochum der Verein Lesbenfrühling e. V. gegründet, der seine Mitfrauenversammlung jeweils beim LFT abhält.[6] Ein Grundsatz des LFT lautet: „Allen interessierten Lesben soll die Teilnahme ermöglicht werden. Explizit ausgeschlossen sind Frauen, die sexuelle Gewalt gegen Mädchen propagieren und Faschistinnen.“[5][7]

Beim Lesben-Frühlings-Treffen finden Gruppenveranstaltungen, Plenen, eine Demonstration und/oder Kundgebung und ein Abendprogramm mit Festen und Kulturveranstaltungen statt. Außerdem stehen Verpflegungs- und Verkaufsstände sowie Ruheräume zur Verfügung. Die Preise der Dauerkarten sind i. d. R. nach Einkommen gestaffelt.[5]

Für die Vorbereitung und Organisation ist jeweils eine wechselnde Gruppe verantwortlich, die sich an den festgelegten Beschlüssen der vorangegangenen Mitgliedsversammlungen orientiert und sonst freie Gestaltungsmöglichkeiten hat. Dadurch entsteht jedes Jahr eine inhaltlich und Schwerpunktmäßig wechselnd ausgerichtete Veranstaltung. Die jeweiligen Ortsgruppen wählen ein Motto aus, das oft an aktuelle politische Geschehnisse angelehnt ist.[5]

Barrierefreiheit

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Auf weitgehende Barrierefreiheit wird bei den Treffen auf der Grundlage eines Plenumsbeschlusses großen Wert gelegt. Im Einzelnen bedeutet dies, dass das ehrenamtliche Organisationsteam eine Arbeitsgruppe einrichtet, welche insbesondere folgende Aspekte bestmöglich sicherstellt:

  • Die Website mit Informationen zum Treffen ist gemäß den WCAG-Kriterien aufgebaut.
  • Die Gebäude sind für Rollstuhlfahrerinnen erreichbar und nutzbar, inklusive der sanitären Anlagen und Übernachtungsmöglichkeiten.
  • Veranstaltungen werden für gehörlose Lesben in Gebärdensprache gedolmetscht.
  • Das vor Ort erhältliche Programmheft ist für Sehgeschädigte lesbar.
  • Mobilität für behinderte Besucherinnen zwischen den Veranstaltungsorten ist realisierbar.
  • Der Assistenzbedarf für behinderte Besucherinnen kann realisiert werden.

Erstmals für das LFT 2012 in Nürnberg wurde der Antrag auf finanzielle Unterstützung für die Gewährleistung von Barrierefreiheit vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) abschlägig beschieden.

Veranstaltungsorte und -themen

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Jahr Ort Motto
1973 Westberlin Die Unterdrückung der Frau als primäre Gemeinsamkeit. Von der Vereinzelung zur Organisierung
1974 Westberlin Ist Feminismus die Theorie und Lesbischsein die Praxis?
1975 Westberlin  
1976 Westberlin  
1977 Westberlin  
1978 Westberlin  
1979 Münster  
1980 Spielberg bei Karlsruhe  
1981 Westberlin Lesbenwende – Lesbenwände – Lesbenende?
1982 ausgefallen  
1983 Osnabrück  
1984 ausgefallen  
1985 Hamburg  
1986 München Lust auf München – Lesbenglühn
1987 Hamburg Mehr Biß in die Bewegung
1988 Münster Power in der Provinz
1989 Frankfurt am Main  
1990 Tübingen Leidenschaftlich leben
1991 Mönchengladbach Lesbisch – na und?
1992 Bremen Konsequent un-einig – laute(r) Lesben
1993 Freiburg Nieder mit den Mauern – Grenzenlos lesbisch?
1994 Heidelberg Lesbisch, eigensinnig, vielfältig
1995 Hamburg Coming home – agree to differ
1996 München Und sie bewegt sich doch!
1997 Stuttgart Kommerz & Solidarität
1998 Freiburg Lesben und Lesben lassen
1999 Köln Das ist doch der Gipfel!
2000 Bochum-Querenburg Alles queer oder was?
2001 Rostock Ost-West – (k)ein Thema unter Lesben[8]
2002 Hannover Türen öffnen
2003 München Mach’s Dir lesbisch
2004 Gießen Mittendrin und voll daneben
2005 Berlin Denken – Reden – Fühlen – Handeln!
2006 Leipzig Vielfalt auf großer Flamme
2007 Marburg Unendliche Weiten – nichts ohne Widerspruch – willkommen im lesbenswerten Raum
2008 Dresden Umarmt von Europa – Lesben überall
2009 Köln Lesben in R(h)einkultur – alles im Fluß?
2010 Hamburg Lesben Leinen Los
2011 Rostock Rund um die Ostsee
2012 Nürnberg Lesbenrechte sind Menschenrechte sind Lesbenrechte
2013 München … zeitlos lesbisch – wie lebst du?
2014 Berlin Zusammen
2015 ausgefallen
2016 Bremen Anders, aber wie!?
2017 Kiel Lesben Ahoi! – anders anlegen[9]
2018 Göttingen Lesben, hört die Signale![10]
2019 Köln Das L*FT 2019 schaut in die Sterne!
2020 Heidelberg Come Out and Kiss (pandemiebedingt abgesagt)
2021 Bremen Lesbenfrühling – rising to the roots (virtuell)
2022 ausgefallen
2023 ausgefallen
2024 Berlin - Brandenburg Bewegung

Literatur

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  • Ange Hehsling, Paula Taube: Das „Lesbenfrühlingstreffen“. Von den Anfängen als „internationales Pfingsttreffen“ 1972 zum „Lesbenpfingsttreffen“ bis heute. In: Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut (Hrsg.): In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. Querverlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89656-148-0, S. 241–243.

Dokumentation

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Vierzig plus zwei. Vierzig Jahre Lesben-Frühlings-Treffen. Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 112 Min., Buch, Regie und Produktion: Kathrin Schultz

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Einzelnachweise

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  1. ↑ Was wir machen – Lesbenfrühling e. V. Abgerufen am 30. Mai 2021.
  2. ↑ Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut: Lesben in Wut. Lesbenbewegung in der BRD der 70er Jahre. In: Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut (Hrsg.): In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. Querverlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89656-148-0, S. 241–243.
  3. ↑ Radikal – lesbisch – feministisch. (PDF, 3.7 MB) Zur Geschichte des Lesbischen Aktionszentrums (LAZ) und der HAW-Frauengruppe, 1972–1982; Ergänzendes Pressematerial zur Ausstellung Juli – November 2018. In: schwulesmuseum.de. Schwules Museum Berlin, 20. Juni 2018, S. 3 und 6, abgerufen am 9. Januar 2022.
  4. ↑ Benno Schirrmeister: Empörung über Lesbenfestival-Programm: Frühling der Feindseligkeit. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Mai 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  5. ↑ a b c d Ange Hehsling, Paula Taube: Das „Lesbenfrühlingstreffen“. Von den Anfängen als „internationales Pfingsttreffen“ 1972 zum „Lesbenpfingsttreffen“ bis heute. In: Gabriele Dennert, Christiane Leidinger, Franziska Rauchut (Hrsg.): In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben. Querverlag, Berlin 2007, S. 244–245 , ISBN 978-3-89656-148-0.
  6. ↑ Willkommen bei LesbenFrühling e. V. – Lesbenfrühling e. V. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  7. ↑ Das erste Lesbenfrühlingstreffen (LFT) in Ostdeutschland 2001. In: Wir* Hier Lesbisch, schwul und trans* zwischen Hiddensee und Ludwigslust Ein Lesebuch zu Geschichte, Gegenwart und Region. Stella Hindemith, Prof. Dr. Christiane Leidinger, Prof. Dr. Heike Radvan, Dr. Julia Roßhart für den Verein Lola für Demokratie in MV e.V, 2018, abgerufen am 15. Januar 2022.
  8. ↑ Lesben feiern in Rostock. In: Neues Deutschland. 31. Mai 2001, abgerufen am 9. Januar 2022 (Bezahlschranke).
  9. ↑ nal: Lesben an der Waterkant. In: www.tagesspiegel.de. 2. Juni 2017, abgerufen am 9. Januar 2022.
  10. ↑ Christiane Böhm: Lesbenfrühlingstreffen erstmals in Göttingen. In: Göttinger Tageblatt. 26. April 2018, abgerufen am 9. Januar 2022.
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