gotisch
gotisch (Deutsch)
BearbeitenPositiv | Komparativ | Superlativ | ||
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gotisch | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:gotisch |
Worttrennung:
- go·tisch, keine Steigerung
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] auf die ostgermanische Sprache Gotisch bezogen
- [2] auf das Volk der Goten bezogen
- [3] auf den Kunst- und Baustil Gotik bezogen
- [4] veraltet: barbarisch, germanisch, übertragen: fremd oder unmodern, veraltet
Abkürzungen:
- [1–3] got.
Herkunft:
- vom Substantiv Gote
Oberbegriffe:
- [1, 2] ostgermanisch
Unterbegriffe:
- [1, 2] ostgotisch, westgotisch, krimgotisch
- [3] frühgotisch, hochgotisch, spätgotisch, nachgotisch, neogotisch / neugotisch
- [3] backsteingotisch
Beispiele:
- [1] Die ältesten Belege germanischer Sprachen sind in gotischer Sprache abgefasst.
- [1] „Überliefert ist die gotische Bibelübersetzung durch sieben bzw. acht Handschriften, von welchen drei einen älteren, nach rechts geneigten Schriftkurs […] aufweisen, während die übrigen einen jüngeren, geraden Schriftduktus zeigen.“[1]
- [1, 2] „Zweisprachige, gotisch[1] (links!) – lateinische (untergeordnete, also rechts) Paralleltexte wie Gissenis[…] und Car gehen mit Sicherheit auf die gotische[2] Herrschaft in Italien zurück, die unter der Regierungszeit Theoderichs (gest. 526) und kurz danach die entsprechend günstigen Umstände geschaffen hat.“[2]
- [2] „Römische Sitten und Gebräuche lernten die Goten auch durch Gefangene kennen, durch übergelaufene Soldaten und Zivilisten ebenso wie durch von den Römern rekrutierte gotische Söldner.“[3]
- [2] „So will es das gotische Selbstverständnis: Der Gote, der vergißt, vergißt sich selbst.“[4]
- [2] „Die gotischen Häuptlinge und ihr Anhang ließen sich leicht dazu bewegen, zunächst die Hunnen ihrer eigenen Abteilung umzubringen und dann auf die anderen einzuschlagen.“[5]
- [3] Das Ulmer Münster ist im gotischen Baustil erbaut.
- [3] „Der gotische Doppelbau mit dem 60 Meter hohen Rathausturm stammt aus der Zeit zwischen 1250 und 1400.“[6]
- [4] „Seine großartige Physiognomie, eben noch von gotischem Schmerz beseelt, erblühte üppig und heiter; sogar ein sybaritisches Grübchen zeigte sich auf einmal in seiner Wange. 'Die Stunde ist hie -' Und ließ sich die Karte geben . . .“[7]
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [1] auf die ostgermanische Sprache Gotisch bezogen
|
[4] veraltet: barbarisch, germanisch, übertragen: fremd oder unmodern, veraltet
- [1–3] Wikipedia-Artikel „gotisch“ (Begriffsklärung)
- [1] Wikipedia-Artikel „gotische Sprache“
- [2] Wikipedia-Artikel „Goten“, dort auch mit: gotisch
- [3] Wikipedia-Artikel „Gotik“, dort auch mit: gotisch
- [1–3] Duden online „gotisch“
- [3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gotisch“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „gotisch“
- [3] The Free Dictionary „gotisch“
- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gotisch“
Quellen:
- ↑ „Gotisches Wörterbuch“, Seite XI, Gerhard Köbler, BRILL, 1989, ISBN 9004091289
- ↑ „Reallexikon der germanischen Altertumskunde“, Seite 531, Johannes Hoops, Hans-Peter Naumann, Franziska Lanter, Heinrich Beck, Oliver Szokody, Rudolf Simek, Sebastian Brather, Heiko Uecker, Detlev Ellmers, Kurt Schier, Ulrike Sprenger, Else Ebel, Klaus Düwel, Wilhelm Heizmann, Jürgen Udolph, Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3110129787
- ↑ „Geschichte der Westgoten“, Seite 24, Gerd Kampers, BoD – Books on Demand, 2008, ISBN 3506765175
- ↑ „An der Kette der Ahnen: Geschichtsreflexion im deutschsprachigen historischen Roman, 1870-1880“, Seite 53, Jan-Arne Sohns, Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3110181339
- ↑ „Die Goten: Von den Anfängen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts“, Seite 266, Herwig Wolfram, C.H. Beck, 1990, ISBN 3406337333
- ↑ Ein Juwel des Mittelalters. In: postfrisch. Das Philatelie-Journal. Februar 2019, ISSN 2192-3574, Seite 6., DNB 019107048 .
- ↑ Thomas Mann: Der Zauberberg. S Fischer, Berlin 1978, ISBN 3-10-348109-8, Seite 691 .