Vesuv
Vesuv (ital.: Vesuvio)
RegionNeapel (NA)
Einwohnerzahl---
Höhe1.281 m
Lagekarte von Italien
Lagekarte von Italien
Vesuv

Der Vesuv ist ein noch aktiver Vulkan in der Nähe von Neapel, der vor allem durch den historischen Ausbruch im Jahre 79 n. Chr., bei dem die heute als archäologischen Stätten Pompeji sowie Herculaneum und Stabiae verschüttet wurden, bekannt ist.

Hintergrund

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Vom ursprünglichen Vulkankegel, dem Monte Somma, ist nach dem Ausbruch von 79 n. Chr. nur noch ein sichelförmiger Wall im Nordosten erkennbar. Das ganze Zentrum stürzte ein und bildete eine Caldera, einen 4 km durchmessenden Vulkankrater, in dem sich der aktuelle Vesuv-Kegel Gran Cono mit ebenfalls einem zentralen Krater bildete.

Seit seinem letzten Ausbruch 1944 befindet sich der Vesuv in einer Ruhephase und zeigt derzeit nur Aktivitäten in Form aufsteigender Rauchschwaden ("Fumarolen").

Geschichte

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Vesuveruptionen 1761/62
 
Vesuveruption in der Zeit zwischen 1772 und 1785, Michael Wutky
 
Vesuveruption am 26.04.1872

Das Vulkanmassiv entstand wohl vor 25.000 Jahren. Archäologische Funde zeugen von einem Ausbruch um 1.800 v. Chr. In der Region von Avellino fanden sich bronzezeitliche Funde eines unter einer dicken Vulkanascheschicht verschütteten und teils konservierten Dorfes. Bei Afragola sind Fußabdrücke in der Vulkanasche von flüchtenden Bewohnern erhalten.

Zum bekanntesten Ausbruch kam es im Jahre 79 n. Chr. Dieser Ausbruch ist vom römischen Schriftsteller Plinius d. Jüngeren beschrieben worden, der dem Geschichtsschreiber Tacitus vom Schicksal seines Onkels Plinius d. Älteren, der bei der Katastrophe den Tod fand, in Briefform berichtet.[1] Da vor diesem Vulkanausbruch der Vesuv jahrhundertelang ruhig gewesen war, traf die Vulkaneruption die Bevölkerung am Vesuvabhang mit seinen fruchtbaren Böden relativ unvorbereitet. Nach dem Ausbruch von 79 n. Chr. blieb der Vesuv noch über einige Jahrhunderte aktiv. Im 2. - 6. Jhdt. sind Ausbrüche überliefert, bis der Vesuv im Mittelalter wieder als erloschen galt.

Im 17. / 18. Jhdt. kam es immer wieder zu Eruptionen. Ab 1878 kam es zu einer jahrelang anhaltenden Aktivität mit Zerstörung von Ortschaften, ebenfalls 1904/1906. Die letzte schwere Eruption ereignete sich im März 1944. Neben einem amerikanischen Feldflugplatz wurden erneut kleine Städtchen an den Vesuvabhängen zerstört. In der Gefährdungszone "Zona rossa" bestehen Evakuationspläne für den Fall einer Zunahme vulkanischer Aktivität, dennoch besteht an den Vesuvabhängen eine lebhafte illegale Bautätigkeit ...

 
Blick auf den Vesuv mit der Standseilbahn, Foto zwischen 1880 und 1944

Die Besteigung des Vesuv gehörte seit dem 18. Jhdt. zur Grand Tour und wurde auch von J.W. von Goethe beschrieben. Zunächst wurde der Berg von den zahlungskräftigen Gästen per Kutsche und auf Reittieren bezwungen. 1839 nahm die Eisenbahn Circumvesuviana bis Resina (Herculaneum) den Betrieb auf. Ab 1880 konnte man mit der Zahnradbahn Funicolare del Vesuvio bis fast zum Gipfel fahren. Diese Zahnradbahn wurde zu Beginn des 20. Jhdt. durch eine Schmalspurbahn ersetzt, welche kurz nach Baubeginn durch den Vulkanausbruch nach 1906 schwer beschädigt wurde. Nach Reparaturarbeiten blieb sie bis 1943 in Betrieb. 1953 wurde die Bahn durch eine Sesselbahn ersetzt, die bis 1984 in Betrieb blieb, aber häufig wegen Betriebsstörungen durch Seitenwinde den Betrieb einstellen musste.

Seither ist die 1955 bis zu einer Höhe von 1000 m ü.M. auf der Westseite geführte Straße der Hauptzugangsweg zum Vesuvkrater. Vom Parkplatz aus müssen die restlichen 200 Höhenmeter auf einem ausgebauten Schotterweg zu Fuß zurückgelegt werden.

Ein weiterer Zugang befindet sich auf der Ostseite des Berges.

Für den Zugang zum Gipfel wird ein Ticket benötigt. Die Tickets können nur online auf der vom Veranstalter angebotenen Seite in italienisch gebucht werden, immer nur für bestimmte Zeitfenster. Kurzfristige Buchungen - z. B. innerhalb eines Tages - sind kaum möglich. Mindestvorlauf beträgt ca. 24 Stunden. Gleiches gilt für ein Parkplatzticket. Auch diese können nur online auf einer italienischen Homepage gebucht werden. Cave - auf dem Vesuv selbst ist das Funknetz nur sehr bedingt nutzbar, so dass spontane Käufe vor Ort online kaum möglich sind. Tatsächlich werden direkt vor Ort von Reiseführern noch Tagestickets angeboten, aber zu deutlich überteuerten Preisen.

Mit dem Flugzeug

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Der nächste Flughafen ist der Flughafen Neapel (IATA: NAP) - Capodichino.

Mit der Bahn

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Die Stadt Neapel ist mit dem Schnellzugnetz "Frecce" der Trenitalia mit den anderen italienischen Metropolen verbunden. Ab Neapel benutzt man die Circumvesuviana, welche alle Ortschaften um den Vesuv verbindet, um die Busse oder Kleinbustaxis an den Stationen Ercolano Scavi oder Pompeji Scavi zu erreichen.

Mit dem Bus

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Buslinien, allesamt von privaten Unternehmen, verkehren von Neapel, Herculaneum und Pompeji aus. Darüber hinaus ist es möglich, mit Kleinbussen bzw. Sammeltaxis zum Vesuv zu fahren. Deren Preise sind teilweise überhöht und die Dauer bis zur Rückfahrt ist beschränkt (vor Abfahrt klarstellen!). Es lohnt sich auch bzgl. des Preises für ein normales Taxi nachzufragen, dennoch ist zu Vorsicht geraten, da häufig die Taxigäste von betrügerischen Anbietern ausgenommen werden.

Es ist nicht möglich Bustouren mit unterschiedlichem An- und Abfahrtsort zu planen, da die Rückreisen bereits vor der Hinfahrt gebucht werden.

Von Neapel

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Zum westlich gelegenen Parkplatz auf ca. 1000 m Höhe verkehren Busse, zweimal täglich ab Napoli Centrale. Angeblich befindet sich der Abfahrtsort am Hotel Terminus, eine entsprechend gekennzeichnete Haltestelle haben wir jedoch nicht gefunden.

Von Herculaneum (Ercolano)

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Vom Bahnhof aus verkehren Shuttlebusse von 9:00-15:00 alle 40 Minuten (Oktober, 2016). Der Preis für die Hin- und Rückfahrt beträgt einschließlich Gebühr zum Vesuv 20 Euro.

Von Pompeji

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Von 9:00 bis einschließlich 16:00 gibt es zu jeder vollen Stunde eine Busverbindung zum Vesuv. Der Preis beträgt für einen Erwachsenen 21,- Euro (2016) Die Kosten für den Eintritt und die Rückfahrt sind bereits enthalten.. Die Auffahrt dauert ca. 50 Minuten, einschließlich Umstieg in einen geländefähigen Bus. Am Umstieg wird das Busticket gegen die Eintrittskarte getauscht. Oben angekommen, werden 70 Minuten Zeit bis zur Rückkehr gewährt. Fragt man nach, ob auch ein späterer Bus genommen werden kann, so wird dies verneint. Somit können ca. 40 Minuten am Kraterrand verbracht werden. Eine Umrundung ist dabei nicht möglich. Wir haben es erlebt, dass rückzu nicht alle Ausflügler im zugewiesenen Bus mitgenommen werden konnten (im Geländebus gibt es keine Stehplätze), diese wurden auf den nächsten Bus verwiesen. Da die Strecke nur einspurig befahrbar ist, wird es bis zur nächsten Abfahrt ca. 40 Minuten dauern.

Auf der Straße

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Problemlos ist der westliche Parkplatz auf 1000 m Höhe auf der Via Vesuvio von Herculaneum     Ercolano Scavi, dann Via San Vito) oder von     Torre del Greco und dann über die Via Vesuvio mit dem Privatfahrzeug zu erreichen.
Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Das Ticket muss (!) jeweils vorher online gebucht werden.

Eine alternative Zufahrtsroute ist diejenige über Torre Annunziata - Tre Case und die  .

Zu Fuß sind es ca. 6 km vom Fuß des Berges bis zum Gipfel. Der Zugang zum Krater ist dennoch kostenpflichtig. Tickets können nur online im Vorfeld (mind. 24 Stunden vorher) erworben werden.

Mobilität

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Seit der Stilllegung der Sesselbahn muss der Gipfel auf einer gut ausgebauten aber etwas rutschigen Schotterpiste zu Fuß bestiegen werden. Für die steil ansteigende Strecke von ca. 800 m sind ca. 15 Min. zu veranschlagen. Am Südwestrand kann der Krater auf einem gesicherten Fußweg umrundet werden, der Weg darf nicht verlassen werden.

Sehenswürdigkeiten

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Vesuv: Weg zum Kraterrand
 
Vesuv: Krater mit Fumarolen, 2005
 
Vesuv: Luftbild 2007
 
Vesuv: Blick nach Neapel
  • Der Vesuv selbst bietet einen Blick in das mittlerweile schon leicht bewachsene Kraterinnere. Fumarolen sind an den Hängen erkennbar, wenn auch deutlich weniger als zum Beispiel im Jahre 2005. Darüber hinaus hat man einen schönen Blick über die zwischen den Bergen und dem Meer eingebetteten Städte Neapel sowie Scafati auf der Ostseite.

Für die Begehung des Vesuvkegels wird eine Gebühr erhoben, 10 Euro. Der Zugang wird täglich um 9 Uhr geöffnet und schließt 15 Uhr von November bis Februar, 16 Uhr im März und Oktober, 17 Uhr April bis Juni und September und 18 Uhr im Juli und August.

  • Parco nazionale del Vesuvio

Aktivitäten

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Neben der Besteigung des Vesuvkegels, die für Besucher mit geringem Zeitbudget oft die einzige Aktivität bleiben wird, sind gekennzeichnete Wanderungen im Bereich des Vesuv-Nationalparks möglich.

Einkaufen

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Beim Parkzugang und ebenfalls in Bergkneipen auf dem Kraterrandweg werden Getränke, Speisen, Andenken, Vulkangesteine, echte und künstliche Mineralien verkauft.

Getränke und Kleinigkeiten kann man zu stolzen Preisen in Kneipen beim auf der Westseite befindlichen Parkplatz und am Kraterrandweg erwerben.

Nachtleben

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Das Nachtleben spielt sich in der Region eher in Neapel ab. Nachts wird der Nationalparkzugang geschlossen.

Unterkunft

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Auf der Website des Nationalparks sind Unterkünfte in Hotels und Agriturismi in der Region verzeichnet.

Gesundheit

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Der kurze steile Anstieg zum Kraterrand setzt eine ausreichende körperliche Kondition voraus. Wegen der Sturzgefahr auf dem Schotterweg ist auf rutschfestes Schuhwerk zu achten, es kommen aber einem immer wieder Besucherinnen in Stöckelschuhen entgegen gestolpert, die offenbar auch "oben" waren.

Wegen der Absturzgefahr ist es im Kratergebiet verboten, die bezeichneten Wege zu verlassen.

Die Parkaufsicht kann Sturzopfer mit Geländefahrzeugen in ärztliche Obhut bringen.

Praktische Hinweise

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Festes Schuhwerk und an manchen Tagen eine winddichte Jacke sind empfehlenswert.

Im Winter kommt es vor, dass der Nationalpark geschlossen ist, ohne dass dies auf der offiziellen Webseite kommuniziert wird. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Reiseportale bezüglich aktueller Erfahrungen anderer Besucher zu konsultieren.

Ausflüge

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  • Archäologisch Interessierten sei unbedingt der Besuch der archäologischen Stätten von Pompeji und Herculaneum empfohlen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Richter, Dieter: Der Vesuv : Geschichte eines Berges. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 2007, ISBN 978-3-8031-3622-0; 212 S. : Ill. ; 25 cm.
 
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