Der Tugela (isiZulu Thukela oder uThukela) ist mit etwa 502 Kilometern Länge der längste Fluss in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Sein Wassereinzugsgebiet beträgt 29.100 Quadratkilometer.[2] Der Name des Flusses ist ein Zulubegriff und bedeutet ‚etwas, das erschreckt‘.[3]
Tugela Thukela, uThukela | ||
Die Tugela-Fälle im Royal Natal National Park (Drakensberge, KwaZulu-Natal, Südafrika). Der Tugela führt im September nur sehr wenig Wasser. | ||
Daten | ||
Lage | Südafrika | |
Flusssystem | Tugela | |
Quelle | Drakensberge 28° 45′ 54″ S, 28° 52′ 33″ O | |
Quellhöhe | etwa 3100 m | |
Mündung | nordöstlich von KwaDukuza in den Indischen OzeanKoordinaten: 29° 13′ 31″ S, 31° 29′ 54″ O 29° 13′ 31″ S, 31° 29′ 54″ O | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | etwa 3100 m | |
Sohlgefälle | etwa 6,2 ‰ | |
Länge | 502 km | |
Einzugsgebiet | 29.101 km² | |
Abfluss am Pegel Mandini (1160880)[1] AEo: 28.920 km² Lage: 74 km oberhalb der Mündung |
NNQ (Min. Monat Ø) MNQ 1964–1986 MQ 1964–1986 Mq 1964–1986 MHQ 1964–1986 HHQ (Max. Monat Ø) |
1 m³/s 12 m³/s 100 m³/s 3,5 l/(s km²) 386 m³/s 1117 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Klip River, Buffalo River | |
Das Einzugsgebiet des Tugela mit den wichtigsten Nebenflüssen |
Der Fluss hatte als Grenze zwischen Natal und KwaZulu historische Bedeutung in der Region.[3]
Verlauf
BearbeitenDer Fluss entspringt in den Drakensbergen im Bereich des Mont-Aux-Sources und verläuft in südöstlicher Richtung. Die Quelle des Tugela liegt nahe von jener des Oranje, der im Oberlauf Senqu heißt und Richtung Westen abfließt.[2] Kurz nach seiner Quellregion passiert er die Tugela Falls, mit 947 Metern die zweithöchsten Wasserfälle der Erde. Er mündet in den Indischen Ozean. Die Mündung liegt bei Tugela Mouth zwischen den Städten Richards Bay und Durban. Sie besitzt die Form eines Ästuars.[4]
Hydrometrie
BearbeitenDie Durchflussmenge des Flusses wurde 22 Jahre lang (1964–1986) in Mandini, 74 km oberhalb der Mündung in m³/s gemessen.[1]
Stauanlagen am Tugela
BearbeitenAm Tugela befinden sich folgende Staudammanlagen:[5]
- Driel Barrage (Drieldam). Die Anlage bildet ein Stauwerk unterhalb des Woodstock Dam bei Bergville, um von hier Wasser in den Tugela-Vaal-Kanal (Tuva main canal) zu pumpen und auf diesem Wege (über Mpandweni Siphon im Woodstock Dam) in den Jagersrust Balancing Dam zu leiten[6]
- Jagersrust Balancing Dam (Jagersrust Forebay), ist ein Ausgleichsbecken am Tugela-Vaal-Kanal unweit des Kilburn Dam und am Fuß der Drakensberg-Randstufe. Hier befindet sich die Jagersrust Pump Station, mittels deren Anlagen Wasser über eine Pipeline und drei Tunnel (T’Zamenkomst Tunnel, Grenshoek Tunnel, Metz Tunnel) zum Driekloof Dam in das Vaal-Einzugsgebiet gelangt. Ebenso wird von hier Wasser in den Kilburn Dam gepumpt, der das untere Reservoir des Pumpspeicherkraftwerks Drakensberg Pumped Storage Scheme bildet.[7]
- Woodstock Dam. Er ist das wichtigste Wasserreservoir für das Tugela-Vaal-Wassertransfersystem (Tugela Vaal Water Transfer Scheme), in das weiter nördlich des Stausees auch ein Pumpspeicherkraftwerk (Drakensberg Pumped Storage Scheme[8]) integriert ist.
- Spioenkop Dam. Er reguliert den Wasserabfluss unterhalb der Driel Barrage (Drieldam), versorgt Ladysmith mit Wasser und hält solches für die Farmbewässerung stromabwärts des Tugela bereit.
Nebenflüsse
BearbeitenWichtige Nebenflüsse des Tugela sind:[6]
- Buffalo River
- an seinem Nebenfluss Ngagane River der Ntshingwayo Dam, früher Chelmsford Dam, er liefert Wasser für die Versorgung von Newcastle, zur Kühlung eines Eskom-Kraftwerks und zur Farmbewässerung
- an seinem Nebenfluss Slang River der Zaaihoek Dam, er liefert Wasser für das Thukela-Vaal-Transfer-System und für das Kraftwerk Majuba
- Bloukrans River
- Bushman’s River mit dem Wagendrift Dam, er liefert Wasser für die Bewohner und Gewerbebetriebe in Estcourt sowie für landwirtschaftliche Bewässerungssysteme der Umgebung
- Klip River, fließt vom unteren Stausee des Ingula-Pumpspeicherwerks ab
- Little Thukela River
- mit dem Bellpark Dam, der vorrangig Naherholungszwecken dient
- Mooi River
- an seinem Nebenfluss Mnyamvubu River der Craigie Burn Dam, er dient der Bewässerung von flussabwärts liegenden Zitrusfruchtplantagen
- Sundays River, mit dem Slangdraai Dam
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Homepage UNH/GRDC - Der Tugela in Mandini. Abgerufen am 2. Juli 2020
- ↑ a b Umgeni Water: Infrastructure Master Plan 2019. Pietermaritzburg 2019, online auf www.umgeni.co.za (englisch, PDF-Dokument S. 20)
- ↑ a b Michael Iwanowski: Südafrika. Tipps! für individuelle Entdecker. 19. komplett überarbeitete Auflage. Reisebuchverlag Iwanowski, Dormagen 2010, ISBN 978-3-933041-87-6, S. 616 f.
- ↑ Mphatheni Mthembu, Lungelo Madiya, Nombuso Gongo, Jennifer Cele: A survey in the Thukela estuary ( des vom 1. Januar 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Aquatic Ecosystem Research, University of KwaZulu Natal, auf www.riversoflife.co.za (englisch)
- ↑ Umgeni Water: Infrastructure Master Plan 2019. Pietermaritzburg 2019, online auf www.umgeni.co.za (englisch, PDF-Dokument S. 39, 44–45, 47)
- ↑ a b Umgeni Water: Infrastructure Master Plan 2019. Pietermaritzburg 2019, online auf www.umgeni.co.za (englisch, PDF-Dokument S. 21)
- ↑ Orange–Senqu River Commission (ORASECOM): Sterkfontein Dam. auf www.wis.orasecom.org (englisch, PDF-Dokument)
- ↑ Rand Water: Transfer Schemes ( des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . auf www.randwater.co.za (englisch)