Siw Malmkvist

schwedische Schlagersängerin und Schauspielerin
(Weitergeleitet von Siw Malmquist)

Siw Gunnel Margareta Malmkvist (* 31. Dezember 1936 in Landskrona) ist eine schwedische Schlagersängerin und Schauspielerin. Sie veröffentlichte ab 1959 auch im deutschsprachigen Raum Schallplatten und hatte 1964 mit dem Titel Liebeskummer lohnt sich nicht einen Nummer-eins-Hit.

Siw Malmkvist (2011)

Karriere

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Mit 19 Jahren besang sie in Schweden die ersten Schallplatten und hatte bereits im Debütjahr mit dem Lied Augustin einen großen Erfolg und der Titel wurde mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Mit diesem Stück startete ihr Plattenlabel Metronome Records auch ihre Karriere in Deutschland. Der Titel Trocadero 9910 wurde im Sommer 1960 ihr erster Hitparadenerfolg, und im selben Jahr war sie auch zum ersten Mal in dem dänischen Film Verliebt in Kopenhagen im deutschen Kino zu sehen. Aus diesem Film wurden vier Lieder auf Single und EP veröffentlicht.

1962 belegte sie bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden mit Die Wege der Liebe den zweiten Platz und 1964 den ersten Platz mit dem Titel Liebeskummer lohnt sich nicht. Dieses millionenfach verkaufte Lied von Christian Bruhn belegte im selben Jahr für zwölf Wochen den ersten Platz der deutschen Verkaufshitparade und brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein.

1965 belegte Malmkvist mit dem Titel Das fünfte Rad am Wagen bei den Deutschen Schlager-Festspielen den 3. Platz und siegte 1968 abermals, dieses Mal beim Deutschen Schlagerwettbewerb mit dem Titel Harlekin von Hans Blum. Im selben Jahr hatte sie noch einen weiteren großen Hit mit dem Titel Carneval in Caracas. Mit Adiole konnte Malmkvist 1970 einen großen Schlagererfolg für sich verbuchen. Diesen Song schrieb sie später noch einmal um zum Titel Oh RWE für den Fußballverein Rot-Weiss Essen, der dort bis heute als Torhymne abgespielt wird.

Nach 37 Singles lief Malmkvists Vertrag beim Plattenlabel Metronome 1971 aus. Mit dem Metronome-Titel Liebe wie im Rosengarten, einer Coverversion des Lynn-Anderson-Hits (I Never Promised You A) Rose Garden, hatte sie 1971 ihren letzten Charterfolg erzielt. Ab 1972 veröffentlichte sie ihre Schallplatten bei BASF, wo bis 1974 noch weitere fünf Singles produziert wurden. Mit den Liedern Liebe heißt L’amour (1973), Er liebt mich (1974) und Sascha nimmt die Geige (1974) konnte sie sich noch in mehreren Rundfunk-Hitparaden platzieren. 1998 erschien auf dem Label Vandango R der Schlager Ma, wo sind die Clowns, der in den deutschen Hitparaden für einige Wochen vordere Plätze bis hin zum 1. Platz belegte.

Nach diversen Teilnahmen an der schwedischen Vorentscheidung, dem Melodifestivalen, vertrat Malmkvist 1960 Schweden mit dem Lied Alla andra får varann beim Eurovision Song Contest und erreichte unter 13 Teilnehmern den 10. Platz. 1969 nahm sie als Siegerin der deutschen Vorentscheidung damit als Vertreterin Deutschlands nochmals an dem Wettbewerb teil. Sie errang in Madrid mit Hans Blums’ Primaballerina unter 16 Teilnehmern den 9. Platz und erhielt dabei aus ihrem Heimatland Schweden keinen Punkt. 2004 konnte sie sich zusammen mit Towa Carson und Ann-Louise Hanson und dem Titel C’est la vie für das Finale der schwedischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest qualifizieren. Für das internationale Finale reichte es nicht; das Trio erreichte national Platz 10. 1996 moderierte sie die schwedische Vorentscheidung.

 
Gitte Wencke Siw – Die Show, 2005

Von 2004 bis Ende 2007 tourte sie mit den anderen skandinavischen Schlagerstars Wencke Myhre und Gitte Hænning mit dem gemeinsamen Programm Gitte, Wencke, Siw – Die Show durch Deutschland. Nach wochenlangen Auftritten im Theaterzelt Tipi am Kanzleramt in Berlin folgte eine bundesweite Tournee, während der die seit den 1960er Jahren in Deutschland populären Sängerinnen für das deutsche Publikum neben ein paar alten Hits auch ihre eher unbekannten musikalischen Seiten zeigen konnten. Die Show wurde über 500-mal in Deutschland, Österreich und der Schweiz gespielt. Die dazu erschienene Live-CD erreichte die Top 100 der CD/LP-Charts. Hierfür erhielten sie 2004 gemeinsam die Goldene Stimmgabel (Platin-Sonderpreis).

Malmkvist trat in der schwedischen Version des Musicals Flashdance auf und veröffentlichte 2010 ihre Memoiren unter dem Titel Tunna skivor av mig.[1] 2016 wurde sie in die schwedische „Music Hall of Fame“ aufgenommen. 2017 stand sie unter dem Motto 183 år på scen („183 Jahre auf der Bühne“) mit ihren Kolleginnen Lill-Babs und Ann-Louise Hanson in Schweden auf der Bühne.[2] Malmkvist singt in sechs Sprachen.

Privatleben

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Die Sängerin war von 1963 bis 1969 verheiratet mit dem finnischen Sänger und Komponisten Lasse Mårtenson und hatte in dieser Ehe 1963 eine Tochter, Tove. Von 1971 bis zu dessen Tod 2023 war sie mit dem Schauspieler Fredrik Ohlsson liiert und sie bekamen 1973 einen Sohn, Henrik.

Diskografie (Deutschland)

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Trocadero 9910 auf Metronome Nr. 163
A/B-Seite Katalog-Nr. Veröffentlichung
Metronome
Augustin / Vogel-Baion 140 1959
Hundertmal / Schotten-Rock 148 1959
Wenn du noch träumen kannst / Buon giorno amore 149 1959
Lucky Boy / Ich tue alles für dich 151 November 1959
So soviel Liebe / Wenn die Rosen blühn in Portugal (als Die Jolly Sisters) 157 November 1959
Träume sind wie der Wind / September im Regen 158 November 1959
Trocadero 9910 / Der Mann ist alright 163 März 1960
Hallo Blueboy / Prego Signore 164 März 1960
Die Liebe ist ein seltsames Spiel / Denk an mich (als Die Jolly Sisters) 180 Juli 1960
Lieber Johnny, komm’ doch wieder / Prego Signore 187 Juli 1960
So wie es damals war / So tanzt nur der Charly Charleston 197 September 1960
Verliebt in Kopenhagen / Alle sprechen nur von Liebe 224 Januar 1960
Danke für die Blumen / Wann kommst du wieder 250 Mai 1960
Schade, Schade, Schade / Nepomuk 270 Oktober 1960
Die Wege der Liebe / Der eine, der du bist 300 Februar 1961
Jimmy, verzeih mir noch einmal / Bye-Bye-Bye, Biddi-Biddi, Bum-Bum 302 April 1961
Schwarzer Kater Stanislaus / Regen auf Benguela 325 Oktober 1962
Mr. Casanova / Merci beaucoup 334 Februar 1963
1999 / Crazy Boy 360 August 1963
Sole Sole Sole / Aber am Samstag (mit Umberto Marcato) 391 Dezember 1963
Liebeskummer lohnt sich nicht / Ein Herz ist kein Spielzeug 404 Mai 1964
Küsse nie nach Mitternacht / Wär’ ich auch Königin 444 Januar 1965
Das fünfte Rad am Wagen / Das Tagebuch der ersten Liebe 488 Mai 1965
Sieben Tränen / Columbus fand Amerika 833 Dezember 1965
Frech geküßt ist halb gewonnen / Nie und niemals 914 Dezember 1966
Ein neues Spiel, ein neues Glück / Wer nicht kommt zur rechten Zeit 950 1967
Hier kommt ein Herz für dich / Ein Junggeselle weniger 992 1967
Carnaval in Caracas / Eine Gondelbahn für zwei 25016 1968
Olé – Okay / Alles oder nichts 25043 April 1968
Harlekin / Prinz Eugen 25061 Juli 1968
Zigeunerhochzeit / Sambanacht In Trinidad 25104 Dezember 1968
Primaballerina / Mir fehlt der Knopf am Pyjama 25150 April 1969
Adiolé / Zeig’ mir den Weg 25190 Februar 1970
Clementine / Aus Liebe zu dir 25235 1970
Liebe wie im Rosengarten / Die Sonne scheint für jeden 25300 1970
Zwei Augen / Frauen sind doch nur Frauen 25335 1971
Zwei Augen / Der Clown 25342 1971
BASF
Der Wein ist gut / Ich seh’ ein Land 11372-2 1972
Er liebt mich / Die Zeit mit dir 11632-2 1972
Liebe heißt l’amour / Zeig einem Kind, daß es Liebe gibt 11917-2 1973
Sascha nimmt die Geige / Unser Lied 19186-3 1974
Bambu / Ist das ein Glück 19188-1 1974
Titel Katalog-Nr. Veröffentlichung
Harlekin Metronome 15314 1968
Today Metronome 15333 1969
Primaballerina Metronome 10111 1969
Ihre großen Erfolge BASF 1029242-8 1971
Liebeskummer lohnt sich nicht SR International 463307 1983
Trocadero 9910 Bear Family 1992
Liebeskummer lohnt sich nicht Bear Family 1993
Harlekin Bear Family 1993
Frech geküsst ist halb gewonnen Koch 2011

Charts und Chartplatzierungen

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   SE
1976 Explosiw SE38
(1 Wo.)SE
2003 Siws bästa SE18
(6 Wo.)SE
2005 Gitte Wencke Siw – Die Show DE100
(1 Wo.)DE
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   SE
1960 Trocadero 9910
DE50
(4 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Juni 1960
Die Liebe ist ein seltsames Spiel
DE26
(1 Wo.)DE
als Die Jolly Sisters
Charteinstieg: 1. September 1960
1961 Danke für die Blumen
DE4
(20 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Mai 1961
Schade, schade, schade
DE13
(16 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Oktober 1961
1962 Die Wege der Liebe
DE19
(16 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. März 1962
Jimmy, verzeih mir noch einmal
DE31
(8 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Mai 1962
Schwarzer Kater Stanislaus
DE17
(16 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. November 1962
1963 Mr. Casanova
DE7
(16 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. März 1963
1999
DE8
(16 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. September 1963
1964 Sole, Sole, Sole
DE22
(12 Wo.)DE
mit Umberto Marcato
Charteinstieg: 1. März 1964
Liebeskummer lohnt sich nicht
DE1
(24 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Juni 1964
1965 Küsse nie nach Mitternacht
DE9
(12 Wo.)DE
AT10
(4 Wo.)AT
Charteinstieg: 1. Februar 1965
Das fünfte Rad am Wagen
DE22
(8 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Juli 1965
Sieben Tränen
DE11
(10 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Dezember 1965
1966 Frech geküsst ist halb gewonnen
DE17
(18 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Dezember 1966
1967 Ein neues Spiel, ein neues Glück
DE30
(6 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Mai 1967
1968 Carneval In Caracas
DE35
(4 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Februar 1968
Olé – Okay
DE26
(8 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Juni 1968
Harlekin
DE9
(12 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. August 1968
1969 Zigeunerhochzeit
DE23
(10 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Januar 1969
Primaballerina
DE13
(6 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. Mai 1969
1970 Adiole
DE25
(4 Wo.)DE
Charteinstieg: 1. März 1970
1971 Liebe wie im Rosengarten
DE47
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 12. April 1971
1975 Paloma blanca
SE8
(6 Wo.)SE
2004 C’est la vie
SE33
(5 Wo.)SE

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Filmografie

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Literatur

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Commons: Siw Malmkvist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. siw-malmkvist.de
  2. swr.de (Memento des Originals vom 23. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de
  3. a b Chartquellen: DE DE2 AT SE