Neuss Hauptbahnhof ist ein Inselbahnhof, der an der Kreuzung der linksniederrheinischen Strecke (Köln–Kleve) und der Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf liegt. Von den beiden Strecken zweigt einerseits die Bahnstrecke Düren–Neuss ab, andererseits die seit 1984 in Kaarst endende Bahnstrecke Neuss–Viersen der privaten Regiobahn.
Neuss Hauptbahnhof | |
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Eingangsbereich (2007), vor der Umgestaltung
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Knotenbahnhof |
Bauform | Inselbahnhof |
Bahnsteiggleise | 8 |
Abkürzung | KN |
IBNR | 8000274 |
Preisklasse | 2 |
Eröffnung | 1853 |
bahnhof.de | neuss-hbf |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Neuss |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 12′ 16″ N, 6° 41′ 3″ O |
Höhe (SO) | 43 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Zusammen mit den an den acht Einzelhaltestellen des Bahnhofsvorplatzes haltenden Bus- und Bahnlinien verschiedener Verkehrsgesellschaften stellt der Hauptbahnhof das Neusser Nahverkehrsdrehkreuz dar.
Der Neusser Hauptbahnhof beherbergt einige Geschäfte, beispielsweise ein Restaurant, eine Bäckerei und Presse. Im Jahr 2006 wurde er barrierefrei modernisiert, wobei u. a. zwei der vier Bahnsteige mit Aufzügen für Rollstuhlnutzer ausgestattet wurden. Im Rahmen eines zweiten Umbaus ab Mitte 2012 wurden auch die verbleibenden Bahnsteige mit Aufzügen ausgestattet.
Geschichte
BearbeitenDer Neusser Hauptbahnhof wurde 1853, mit Eröffnung der Eisenbahnstrecke aus Richtung Aachen, in Betrieb genommen. Eine Eisenbahnverbindung nach Köln folgte 1855.
1875/76 wurde das zweite Bahnhofsgebäude nach Plänen des Architekten Johannes Richter in der Neubauabteilung der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft in Köln[1] errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. An gleicher Stelle wurde 1950 das heutige Bahnhofsgebäude errichtet. Dort wurde 2003 eine Radstation eröffnet.[2]
Der Bahnhof wurde für den Anschluss an den S-Bahn-Verkehr 1985 (S 11) und 1988 (S 8) umfangreich umgebaut.
Umbau
BearbeitenDer Neusser Hauptbahnhof ist unter den sechs Bahnhöfen im Bundesgebiet, die in das Bahnhofsentwicklungsprogramm der Deutschen Bahn aufgenommen wurden. Mit der Entwicklung eines Konzeptes wurde das Planungsbüro Jaspert, Steffens, Watrin und Drehsen aus Köln beauftragt. Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Neuss. Schwerpunkte sind hier vor allem der Bahnhofsvorplatz, das Empfangsgebäude, die Verkehrsanlagen des Bahnhofs selber sowie sein Umfeld.[3]
Das Konzept besteht aus acht Modulen, die jeweils unabhängig voneinander realisiert werden können. Der so genannte Masterplan NRW sieht auch den Ausbau der Schieneninfrastruktur vor. Am 11. Dezember 2008 wurde der Plan von Bahn, Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Der Plan für die Modernisierung wird mit 767.000 € bezuschusst.[4] Im zweiten Schritt der Maßnahme, der Modernisierungsoffensive 2, wurde der Neusser Hauptbahnhof ab der zweiten Jahreshälfte 2012 umgebaut.[5] Unter anderem bekamen alle Bahnsteige einen Aufzug, der Bodenbelag wurde erneuert und ein Bodenleitsystem installiert.[6]
Am Bahnhof stehen keine ortsfesten Toiletten für Reisende zur Verfügung.[7]
Bedienung
BearbeitenSchienenpersonenfernverkehr
BearbeitenSeit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 wird Neuss Hauptbahnhof wieder vom Schienenpersonenfernverkehr bedient.
Schienenpersonennahverkehr
BearbeitenDer Bahnhof wird im Schienenpersonennahverkehr von folgenden acht Linien bedient:
Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr.
Bahnsteigbelegung
BearbeitenIn der Regel halten die Regionalverkehrslinien wie folgt auf den Bahnsteiggleisen:
Öffentlicher Personennahverkehr
BearbeitenDie Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs am Neusser Hauptbahnhof werden von zwölf Buslinien, sechs Nachtexpresslinien, einer Straßenbahnlinie und einer Stadtbahnlinie angefahren.
Linie | Linienverlauf | Takt |
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U 75 | Neuss Hbf – Blücherstraße – NE Am Kaiser – D-Heerdt, Vogesenstraße – Handweiser – Aldekerkstraße – Heesenstraße – Nikolaus-Knopp-Platz – Dominikus-Krankenhaus – Drusustraße – Belsenplatz – Barbarossaplatz – Luegplatz – Tonhalle/Ehrenhof – U Heinrich-Heine-Allee – U Steinstraße/Königsallee – U Oststraße – U Düsseldorf Hbf – U Handelszentrum/Moskauer Straße – U Kettwiger Straße – Ronsdorfer Straße – Lierenfeld, Betriebshof – Schlesische Straße – Jägerstraße – D-Eller Mitte – Alt Eller – D-Eller, Vennhauser Allee Hochflurbetrieb der Rheinbahn; Linie gehört zum Düsseldorfer Nachtnetz; Abweichender Takt: Mo–Fr 21–0 Uhr, Sa 7–9, So 8–20 Uhr alle 15 min; So 5–9 Uhr alle 30 min |
10 min |
709 | Gerresheim, Krankenhaus 1 – Auf der Hardt/LVR-Klinikum – Staufenplatz 2 – Schlüterstraße/Arbeitsagentur – Flingern – Flingern-Nord, Birkenstraße – Stadtmitte, Worringer Platz – Düsseldorf Hbf – Stadtmitte, Berliner Allee3 – Graf-Adolf-Platz – Landtag/Kniebrücke – Unterbilk, Stadttor – Unterbilk, Bilker Kirche – D-Völklinger Straße 4 – Südfriedhof5 – Düsseldorf, Josef-Kardinal-Frings-Brücke – Neuss, Rheinpark-Center Süd – Neuss Stadthalle/Museum6 – Neuss, Markt – Neuss Hbf – Neuss, Theodor-Heuss-Platz7 Betrieb im Standardtakt der Düsseldorfer Straßenbahnen mit folgenden Abweichungen: während der HVZ im Abschnitt 2–5 alle 5 min; Sa 10–20 Uhr im Abschnitt 1–6 alle 10 min und Abschnitt 6–7 kein Betrieb; Mo–So ab 21 Uhr Abschnitt 6–7 alle 30 min; weitere Haltestellen in allen Abschnitten, aber alle Umsteigehaltestellen sind aufgeführt.[A 1] |
10 min |
828 | Oberkassel, Belsenplatz – Niederkasseler Kirchweg – Am Seestern – Lörick, Lohweg – Löricker Straße – Heerdt, Nikolaus-Knoop-Platz – Büderich, Hoxdelle – Deutsches Eck – Lorzingstraße – Christuskirche – Büderich Süd, Am Wildpfad – Neuss-Vogelsang, Am Strauchbusch – Gladbacher Straße (Römerstraße, 150 m) – Weißenberg, Im Tal – Neuss Hbf – Neuss Stadthalle Mo–Fr 6–20 Uhr, Sa 6–19 Uhr und So 13–19 Uhr alle 60 min; weitere Haltestellen auf der gesamten Strecke |
20 min |
830 | Meerbusch-Lank, Kirche – Lank, Hauptstraße – Auf der Gath – Meerbusch Haus Meer – Meerbusch-Büderich – Düsseldorf-Heerdt – Neuss Am Kaiser – Neuss Hbf – Neuss, Stadthalle | 60 min |
841 | Rosellerheide – Norf – Gnadental – Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth – Handweiser | 30 min (HVZ: 20 min) |
842 | Rheinparkcenter – Hafen – Neuss Hauptbahnhof – Lukaskrankenhaus | 30 min |
843 | Grefrath – Skihalle – Holzheim – Reuschenberg – Neuss Süd – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth | 30 min |
844 | Hoisten – Weckhoven – Reuschenberg – Neuss Süd – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth | 30 min |
848 | Johanna-Etienne-Krankenhaus – Neuss Hauptbahnhof – Schulzentrum – Lukaskrankenhaus | 20 min |
849 | Erftal – Gnadental – Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Lukaskrankenhaus | 20 min |
851 | Uedesheim – Grimlinghausen – Gnadental – Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth – Kaarst | 30 min |
852 | Norf – Grimlinghausen – Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth – Kaarst | 30 min |
854 | Weckhoven – Selikum – Gnadental – Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Weißenberg – Vogelsang | 15 min |
857T | Neuss Hauptbahnhof – Bauerbahn | |
NE 1 | Neuss Hauptbahnhof – Stadthalle – Alexianerplatz – Gnadental – Grimlinghausen – Neuss Wehl – Neuss Speck | In den Nächten vor Sams-, Sonn- und Feiertagen drei stündliche Fahrten ab ca. 1 Uhr |
NE 2 | Neuss Hauptbahnhof – Pomona – Reuschenberg – Holzheim – Grefrath Stephanusstraße | |
NE 3 | Grefrath Stephanusstraße – Holzheim – Reuschenberg – Pomona – Neuss Hauptbahnhof – Vogelsang – Böhmerstr. | |
NE 4 | Stadthalle – Neuss Hauptbahnhof – Neusserfurth – Kaarst Maubisstr. | |
NE 5 | Neuss Hauptbahnhof – Stadthalle – Alexianerplatz – Gnadental – Grimlinghausen – Taubental – Neuss-Uedesheim Deichstraße | |
NE 6 | Neuss Hauptbahnhof – Stadthalle – Alexianerplatz – Gnadental – Reuschenberg – Weckhoven – Hoisten Schleife |
- ↑ Die Haltestelle „Neuss Theodor-Heuss-Platz“ beschreibt die Straßenbahnwendeschleife am Hauptbahnhof. Haltestellenplan Neuss Hauptbahnhof
Planung
BearbeitenDie neue Stadtbahnlinie U 81 der Stadtbahn Düsseldorf soll nach Planungen vom Gewerbegebiet Hammfelddamm oder eventuell vom S-Bahnhof Rheinpark Center über den Hauptbahnhof und weiter über Lörick, die Messe Düsseldorf und den Flughafen nach Ratingen führen. Auf Grund fehlender finanzieller Mittel ist das Projekt derzeit zurückgestellt.
Weblinks
Bearbeiten- Gleise in Neuss Hauptbahnhof DB InfraGO (PDF)
- Betriebsstelle Neuss Hbf. In: NRWbahnarchiv. André Joost
- Personenzugangsstelle Neuss Hbf. In: NRWbahnarchiv. André Joost
- Neugestaltung Bahnhofsumfeld/. Stadt Neuss
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Moritz Wild: Der Baumeister Johannes Richter und die neugotische Pfarrkirche St. Nikolaus in Bonn-Kessenich. In: Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (Hrsg.): Denkmalpflege im Rheinland. Band 30, Nr. 3. Klartext Verlag, 2013, ISSN 0177-2619, S. 116–125, hier: S. 118.
- ↑ Joseph Lange: Kleine Chronik der Stadt Neuss. Hrsg.: Jens Metzdorf. Stadt Neuss Stadtarchiv, Neuss 2006, ISBN 3-922980-81-3.
- ↑ Neue Ideen für den Hauptbahnhof. Stadt Neuss, ehemals im ; abgerufen am 13. Dezember 2008. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Der Knoten platzt. In: Neuss-Grevenbroicher Zeitung. 12. Dezember 2008, abgerufen am 27. November 2023.
- ↑ Modernisierungsoffensive 2: DB modernisiert in NRW 108 Bahnhöfe in den nächsten Jahren. DB Mobility Logistics, 16. Dezember 2011, ehemals im ; abgerufen am 23. Juni 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Stefan Schneider: Neuss: Großbaustelle Neusser Bahnhof. In: Neuss-Grevenbroicher Zeitung. RP Digital, 21. Juni 2012, abgerufen am 27. November 2023.
- ↑ Simon Janssen: Neuss: Ärger über fehlende Bahnhofstoiletten. In: Neuss-Grevenbroicher Zeitung. RP Digital, 1. März 2016, abgerufen am 27. November 2023.