Bahnhof Berlin Attilastraße
Der Bahnhof Attilastraße ist ein Bahnhof der S-Bahn in Berlin. Er wurde 1895 unter dem Namen Mariendorf eröffnet und 1939 elektrifiziert. Im Jahr 1992 erhielt er seinen heutigen Namen.
Berlin Attilastraße | |
---|---|
Bahnsteig
| |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BATS |
IBNR | 8089003 |
Preisklasse | 4[1] |
Eröffnung | 15. Februar 1895 |
Webadresse | sbahn.berlin |
bahnhof.de | Attilastrasse |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Berlin |
Ort/Ortsteil | Tempelhof |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 26′ 52″ N, 13° 21′ 39″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Berlin |
Lage
BearbeitenEr lag ursprünglich in der Gemeinde Mariendorf knapp zwei Kilometer nordwestlich des Ortskerns. 1920 kamen Mariendorf und das Gebiet um den Bahnhof zu Berlin. Die Ortslage Südende westlich des Bahnhofs kam zum Bezirk Steglitz. Die Bezirksgrenze führt unmittelbar westlich am Bahnhof vorbei. Seit 1938 gehört der Bahnhof nicht mehr zu Mariendorf, sondern zum Ortsteil Tempelhof des damals gleichnamigen Bezirks (heute: Bezirk Tempelhof-Schöneberg).
Geschichte
BearbeitenDer Bahnhof entstand an der Kreuzung der Dresdener Bahn mit der Chaussee von Lankwitz nach Tempelhof. Er ersetzte den seit 1875 bestehenden Bahnhof Südende B. D. (die Abkürzung steht für Berlin und Dresden,[2] im Unterschied zum gleichnamigen Bahnhof an der Anhalter Bahn). Die ursprünglichen Anlagen waren sehr einfach ausgeprägt. Im nördlichen Bahnhofsteil gab es eine Weiche, von der an die in Richtung Berlin eingleisige Strecke bis Zossen zweigleisig wurde. Parallel dazu verlief das Gleis der Militäreisenbahn, das den Bahnhof jedoch nicht berührte.[3] Seine heutige Gestalt bekam er in den Jahren 1910 bis 1914 nach der Hochlegung der Strecke. 1939 wurden die Vorortgleise elektrifiziert.
Im Jahr 1945 wurden die Brücken über den Teltowkanal von deutschen Truppen zerstört. Nach dem Krieg wurde die Brücke der Dresdener Bahn durch eine hölzerne Notbrücke ersetzt, die im Sommer 1947 abbrannte. Für einige Wochen mussten die Fahrgäste von einem provisorischen Bahnsteig am Südufer des Kanals zu Fuß zum Bahnhof Mariendorf gehen.[2]
Bis Dezember 2013 sollte der Bahnhof für den barrierefreien Zugang mit einem Aufzug ausgerüstet werden.[4] Die Eröffnung war dann für Juli 2014 geplant,[5] erfolgte aber erst im September 2014.[6]
Das östlich des S-Bahnsteigs gelegene und im Jahr 1926 errichtete Stellwerksgebäude Tfd wurde im Zuge des Ausbaus der Dresdener Bahn im März 2017 abgerissen.[7] Dort mündete das aus Tempelhof kommende Verbindungsgleis in die Dresdener Bahn.
Am 3. April 2018 ging das Elektronische Stellwerk Marienfelde in Betrieb, dieses steuert auch die Gleisanlagen im Bahnhof (vormals: Haltepunkt) Attilastraße. Die südlich gelegene eigenständige Abzweigstelle Mariendorf (Abzw BMD), an der das Güterzuggleis aus Tempelhof einmündete, ist in diesem Zuge aufgelassen worden. Gleichzeitig ging das neue Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin (ZBS) in Betrieb.[8]
Anlagen
BearbeitenDer Bahnhof im Stil der beginnenden Moderne besteht aus einem Mittelbahnsteig in Dammlage und einem Zugang am südlichen Bahnsteigende. Die Schalterhalle ist im Widerlager der Straßenbrücke über die Attilastraße eingerichtet worden.[9]
Im Bahnhofsbereich verläuft östlich der S-Bahn-Gleise ein weiteres Gleis, das für den Güterverkehr genutzt wird. Es vereinigt sich südlich des Bahnsteigs mit den S-Bahn-Gleisen. Die Bahnsteighäuschen wurden 1979 entfernt und durch einen neuen Dienstraum am Treppenaufgang ersetzt.[2]
Verkehr
BearbeitenDer S-Bahnhof wird von der Linie S2 der Berliner S-Bahn bedient. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien 184 und 282 der BVG.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
Bernau – Bernau-Friedenstal – Zepernick – Röntgental – Buch – Karow – Blankenburg – Pankow-Heinersdorf – Pankow – Bornholmer Straße – Gesundbrunnen – Humboldthain – Nordbahnhof – Oranienburger Straße – Friedrichstraße – Brandenburger Tor – Potsdamer Platz – Anhalter Bahnhof – Yorckstraße – Südkreuz – Priesterweg – Attilastraße – Marienfelde – Buckower Chaussee – Schichauweg – Lichtenrade – Mahlow – Blankenfelde | 10 min |
Weblinks
Bearbeiten- Umgebungsplan des Bahnhofs (PDF; 0,1 MB) sbahn.berlin
- S-Bahnhof Attilastraße. berliner-bahnen.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ a b c Jürgen Meyer-Kronthaler, Wolfgang Kramer: Berlins S-Bahnhöfe / Ein dreiviertel Jahrhundert. be.bra verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930863-25-1, S. 179
- ↑ E. Biedermann: Die Vorortbahn von Berlin nach Groß-Lichterfelde. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 10, 1900, Sp. 491–516, hier Sp. 508 (zlb.de).
- ↑ Acht weitere Berliner S-Bahnhöfe erhalten Aufzüge. In: punkt 3. Nr. 12, 2013, S. 20 (online [abgerufen am 29. Juni 2013]).
- ↑ Bahn baut in diesem Jahr weiter für sicheren und zuverlässigen Betrieb. In: punkt 3. Nr. 7, 2014, S. 8 (online [abgerufen am 27. April 2014]).
- ↑ Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 10, 2014, S. 199.
- ↑ Kurzmeldungen – Eisenbahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 3, 2018, S. 56.
- ↑ Kurzmeldungen – Eisenbahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 5, 2018, S. 100.
- ↑ Peter Güttler: Liste der Bauten und Anlagen für die Eisenbahn. In: Berlin und seine Bauten. Band B: Anlagen und Bauten für den Verkehr, (2) Fernverkehr. Ernst und Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften, Berlin 1984, ISBN 3-433-00945-7, S. 172