District 9

Film von Neill Blomkamp
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Film
Titel District 9
Produktionsland Südafrika, Neuseeland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 112 Minuten
Stab
Regie Neill Blomkamp
Drehbuch Neill Blomkamp
Terri Tatchell
Produktion Peter Jackson
Carolynne Cunningham
Musik Clinton Shorter
Kamera Trent Opaloch
Schnitt Julian Clarke
Besetzung
  • Sharlto Copley: Wikus van de Merwe
  • Jason Cope: Grey Bradnam/Christopher Johnson
  • David James: Colonel Koobus Venter
  • Vanessa Haywood: Tania van de Merwe
  • Louis Minnaar: Piet Smit
  • Mandla Gaduka: Fundiswa Mhlanga
  • Kenneth Nkosi: Thomas
  • Robert Hobbs: Ross Pienaar
  • Nathalie Boltt: Sarah Livingstone
  • Sylvaine Strike: Dr. Katrina McKenzie
  • William Allen Young: Dirk Michaels
  • Greg Melvill-Smith: Interviewer
  • Nick Blake: Francois Moraneu, CIV-Ingenieur-Team
  • Barry Strydom: befragte Person
  • Jed Brophy: James Hope, Polizeibeamter
  • Mampho Brescia: Reporter

District 9 ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Neill Blomkamp aus dem Jahr 2009. Produziert wurde er von Peter Jackson. Die Handlung spielt in Johannesburg, Südafrika.

Die Erstaufführung in Deutschland fand am 22. August 2009 im Rahmen des Fantasy-Filmfests statt.[2] Der deutsche Kinostart war am 10. September 2009.[3]

Handlung

Im Jahr 1982 stoppt ein riesiges außerirdisches Raumschiff über Johannesburg in Südafrika. Nachdem sich vermutlich ein Kommando-Modul vom Schiff gelöst hat und auf die Erde gefallen ist, ohne jemals gefunden zu werden, verharrt das Raumschiff seit seiner Ankunft unbeweglich über der Stadt. Nach dreimonatigem ereignislosem Warten entschließen sich die Menschen, einen Weg in das Raumschiff zu schneiden. Dort finden sie über eine Million insektoide Außerirdische in einem gesundheitlich sehr schlechten Zustand vor. Ein Kommandant des Schiffes wird nie gefunden. Die extraterrestrischen Wesen werden in einem behelfsmäßigen Flüchtlingslager untergebracht, welches den Namen District 9 trägt und sich rasch zu einem Slum entwickelt.

Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist die Multinational United (MNU), ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen, verantwortlich für die Überwachung der mittlerweile 1,8 Millionen Insektoiden und deren Umsiedlung nach District 10, einem Camp 240 Kilometer nordwestlich von Johannesburg. Wie sich herausstellt ist die MNU jedoch weniger am Wohl ihrer Schützlinge, sondern eher an deren Waffentechnologie interessiert, mit der sie immense Profite erzielen will.

Doch die MNU scheitert, denn um die außerirdischen Waffen zu aktivieren, benötigt man außerirdische DNA. Im Rahmen einer geplanten Umsiedlung der Aliens hat der MNU-Mitarbeiter Wikus van de Merwe Kontakt mit einer Flüssigkeit, die seine DNA verändert. So mutiert sein linker Arm zu einem Alien-Gliedmaß und auch andere menschliche Körperteile und -funktionen werden den Außerirdischen immer ähnlicher. Dadurch wird sein Körper zum Objekt der Begierde der MNU-Leitung. Wikus wird zum meistgesuchten Mann der Welt, denn er ist der erste Mensch, welcher durch die Mutation außerirdische Technik nutzen kann. Die MNU hetzt die Bevölkerung durch gefälschte Propaganda-Informationen im Fernsehen und gezielte Fehlinformation seiner Familie und Freunden gegen Wikus auf. Nun gibt es für ihn nur einen Platz um sich zu verstecken: District 9.

Dort trifft er auf den Alien "Christopher", der die mutagene Flüssigkeit hergestellt hatte. Christopher und sein Sohn leben in einer Hütte, unter der ein Flug-Modul mit dem Kommando-Modul versteckt ist, die Flüssigkeit dient ihm als Treibstoff. Christopher verspricht Wikus, dessen genetische Veränderungen rückgängig zu machen, wenn dieser ihm hilft, die durch Wikus zuvor konfiszierte Flüssigkeit zurück zu bekommen. Wikus gelingt es, einer kriminellen Bande von Nigerianern, außerirdische Waffen zu entwenden. Mit Hilfe dieser überlegenen Technik brechen er und Christopher erfolgreich in das MNU-Labor ein und entwenden die Flüssigkeit. Bei ihrer Rückkehr in den District 9 kommt es dann zu einem finalen Showdown mit den Sicherheitskräften der MNU. Wikus entschließt sich mit Hilfe eines außerirdischen Kampfanzuges, die MNU-Truppen alleine hinzuhalten, um Christopher und seinem Sohn eine Chance zur Flucht in das Mutterschiff zu verschaffen. Der Plan gelingt, und sie treten samt dem Mutterschiff die Rückreise zu ihrem Heimatplaneten an. Christopher verspricht Wikus, in drei Jahren zurückzukehren, um ihn von seiner Mutation zu heilen. Wikus verschwindet spurlos, wobei die letzte Einstellung des Films jedoch andeutet, dass er sich vollständig in einen Alien verwandelt hat.

Kritik

„In Form eines Mockumentarys skizziert das grimmige Science-Fiction-Drama eine degenerierte Gesellschaft und verbindet seine dystopische Botschaft auf fesselnde Weise mit einem eindrücklichen, auf Realismus abzielenden "Look".“

Lexikon des internationalen Films[4]

„Gedreht im ‚Cloverfield‘-Augenzeugenstil und gespickt mit superben Computertricks wirkt das bizarre Flüchtlingsszenario in ‚District 9‘ völlig realistisch – sogar beim alienwaffenstarrenden Actionfinale. Fazit: Grandioser Mix aus Effekt-Kino und Apartheid-Parabel. Die Geburtsstunde eines Genre-Klassikers!“

Cinema Online[5]

„Derartig aufregendes, überraschendes Kino gelingt nicht so oft. Eines, in dem Verfolgungsjagden gerade knapp genug, die Wendungen verblüffend, die Tode gerecht, die Allianzen unwahrscheinlich, die Schusswechsel zutiefst befriedigend und scheußliche Schaben wirklich rührend sind. Ein cineastischer Triumph bis zum allerletzten, merkwürdigen und traurigen Bild.“

Cicero Online[6]

„Es gelingt ihm [dem Film] nicht, die Authentizitätssuggestion mit seiner Story zu verbinden – wie es etwa die als Vorlage anzusehenden Filme ‚Cloverfield‘ oder ‚Rec‘ noch problemlos beherrschten. [..] Wenn ‚District 9‘ an seinem Finale angekommen, ist er zu einem banalen Hollywood-Science-Fiction-Film geworden. [..] Die zahlreichen Plot-Holes, die angerissenen aber nicht ausgeführten Motive und Handlungswidersprüche, die für einen authentisierten Science Fiction [sic] noch fruchtbar waren (weil in Wirklichkeit nichts zu Ende erklärt wird), stehen dem Hollywood-Vehikel, zu dem ‚District 9‘ wird, im Wege.“


{{Zitat| "Die Metapher ist gelungen.Jegliche vergleiche zum unaushaltbaren,wegen stressendem kamerastil peinlich berührenden Cloverfield hinken.Die Vorlage dieses Filmes ist die Wirklichkeit,und nicht einer jener nahezu lächerlichen stadt und weltuntergangsschemen,wo uns wirklich äusserst das unlogische schicksal,-das vielleicht noch gar für viele sprechen solle(und wenn nicht,warum gerade diese erlebnisse der anonymen überlebenden uns interessieren sollen?) oder die dümmlichen gespräche und widerspenstigkeiten der charaktere untereinander,wirklich nur mangelhaft interessieren.District 9 ist die bisher grösste veranschaulichung um die lächerlichkeit bisheriger menschlich sozialkultureller Mitleidsthematik um unterdrückte Lebewesen,dass uns offensichtlich wird,dass wir nur Nutzniesser des uns gebotenen lebensstandarts sind,und machtlos Meinung und Wirkung gegen jegliche ausserhalb der genormten Lebenshemisphäre liegenden Zustände und Macht-und Profitstrukturen erbringen zu können,die vergangenen 100 Jahre fortgeschrittenere Industrie und Zivilisation haben uns zwar zu höherwertigen Lebewesen als Tiere gemacht,jedoch auch erwiesen,dass die eigentliche Entwicklung nicht unter Kontrolle oder Macht der Masse steht,wie das Wirken der MNU in District 9 offenbart,und selbst die fortschrittlichsten Tierschützer ab einem gewissen Punkt am liebsten selber zu grossindustriellen Ausbeutern werden würden,ohne Gewissensbisse,denn was sein muss das muss sein-die nahrungskette muss aufrecht erhalten werden,und District 9 schafft es eines der unglaublichsten Phänomäne der Existenz offenzulegen,-ab welchem Punkt ist es genug für euren Geist,ab welchem Moment werdet ihr selber zu bedenkenlosen Massenmördern..um es verständlich zu machen,10 Tausend Bakterien oder Würmer zu töten,wohl den wenigsten von uns Kopfschmerzen bereiten würde,..jedoch..was ist mit Grillen und Heuschrecken?..haben diese kein Gehirn-Gefühle,Angst oder Schmerzen?District 9 offenbart uns mit aller Härte,es sind gerade die Heuschrecken,die ein einfaches Geheimnis für uns sichtbar machen-den vergleich zwischen Tier und Mensch,vorallem,da sie als jene Wesen mit den schönsten Gesichtern gelten..oder-was wäre ein Sommer,ohne das Zirpen der Grillen..Jedoch gerade diese sind es,die geopfert werden,für einen der schrecklichsten Alpträume,welcher in jedem von uns steckt-die Massenhaltung von Menschen auf engstem Raum,ohne Wasser,ohne Halt und Leichen,derjenen die es nicht mehr aushielten..um schliesslich von einer Killerspinne gefasst und getötet zu werden,welcher die Opfer Stunden oder Tage in einem Raum ausgeliefert sind.District 9 ist ein vor Spannung herzzereissender Film,und man muss es sogar dem Hauptdarsteller verzeihen,dass-vielleicht auch nur weil dem Film an Ausdruck fehlt,warum der Herr trotz zuvorig äusserst logischen Vorgehen und im selben Moment die Erkenntnis des Alienkommandanten um das Greuel welches sie seinen Angehörigen antaten,sich noch immer der Wahnvorstellung gibt,wieder ein freier Mensch werden zu können um dann im wichtigsten Moment das Dümmste tut..allerdings wird in Folge entschuldigt,indem er bereit ist sein Leben zu opfern,was allerdings etwas schwach kommt,zudem dies der Grund selbst ist,warum die Mission fast fehlschlägt."| jowmosc

Hintergrund

  • District 9 basiert auf dem Kurzfilm Alive in Joburg aus dem Jahr 2005 von Spy Films, bei dem Neill Blomkamp, Sharlto Copley, Simon Hansen und Shanon Worley die Regie führten.[8]
  • Blomkamp gab an, hinsichtlich der gesellschaftlichen Situation der Außerirdischen im Film sei er unter anderem durch die ausländerfeindlichen Unruhen in Südafrika im Jahr 2008 inspiriert worden. Damals waren Bewohner der Armenviertel gegen noch schlechter gestellte illegale Immigranten vorgegangen.[9]
  • Peter Jackson gab bekannt, dass District 9 nicht realisiert worden wäre, wenn er nicht vorher als Produzent von dem Science-Fiction-Film Halo abgesprungen wäre.[10]
  • Die Produktionskosten beliefen sich auf ungefähr 30 Mio. US-Dollar.[11]
  • Der Titel und die Handlung sind angelehnt an Ereignisse, die in District Six, einem Wohnbezirk in Kapstadt, zu Zeiten der Apartheid stattfanden.

Einzelnachweise

  1. SPIO: FSK-Freigabe District 9, FSK-Karte District 9 (1. September 2009)
  2. http://www.fantasyfilmfest.com/fantasy/media/FF09_TP_Berlin.pdf
  3. http://www.sonypictures.de/landing/district9/
  4. Filmkritik. In: Lexikon des internationalen Films (Online Ausgabe). Abgerufen am 15. Oktober 2009.
  5. Cinema.de: Filmkritik
  6. Cicero.de: Filmkritik
  7. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31013/1.html
  8. http://www.spyfilms.com/#neill_blomkamp/alive_in_joburg
  9. http://www.sueddeutsche.de/kultur/338/485761/text/
  10. http://www.joystiq.com/2009/07/24/peter-jackson-tells-joystiq-about-the-halo-movie-video-games/
  11. http://www.latimes.com/entertainment/news/la-ca-district2-2009aug02,0,5378775.story