Olivia Hussey

argentinisch-britische Schauspielerin
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Olivia Hussey (* 17. April 1951 als Olivia Osuna in Buenos Aires, Argentinien; † 27. Dezember 2024 in Burbank, Kalifornien[1]) war eine britische Schauspielerin. Bekannt wurde sie 1968 durch ihre Darstellung der Julia in Franco Zeffirellis Shakespeare-Verfilmung Romeo und Julia, für die sie mit dem Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet wurde.

Olivia Hussey (2008)
Autogramm Olivia Hussey britische Schauspielerin
Autogramm Olivia Hussey britische Schauspielerin

Leben und Karriere

Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie zwei Jahre alt war. Osuna ist der Name ihres Vaters, der unter dem Namen Osvaldo Ribó als Tangosänger auftrat, Hussey der ihrer Mutter, den sie annahm. Im Alter von sieben Jahren zog sie mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder nach England, wo sie zur Schauspielschule ging.

In einem Theaterstück wurde sie von dem italienischen Regisseur Franco Zeffirelli gesehen, der ihr dann die Rolle in seiner Verfilmung der Shakespeare-Tragödie Romeo und Julia gab. Bei den Dreharbeiten war Hussey erst 15 Jahre alt und damit deutlich jünger als die allermeisten Julia-Darstellerinnen in anderen Verfilmungen,[2] entspricht dadurch aber eher Julias Alter von 13 Jahren in Shakespeares Vorlage.[3] Die Verfilmung wurde zu einem internationalen Erfolg und gewann u. a. zwei Oscars, drei Golden Globe Awards und fünf Nastro d’Argentos. Auch Hussey selbst wurde mit einem Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin bedacht.

Nach diesem Erfolg spielte Hussey in den 1970er-Jahren in einer Reihe bekannter Filme, allerdings ohne zu einem großen Hollywood-Star zu werden. Der aufwendige Musicalfilm Der verlorene Horizont mit ihr in einer der tragenden Rollen geriet 1973 zu einem Flop. Im Folgejahr wirkte sie unter der Regie von Bob Clark in dem kanadischen Horrorfilm Jessy – Die Treppe in den Tod (1974) mit. In der ebenfalls von Zeffirelli inszenierten Fernseh-Miniserie Jesus von Nazareth verkörperte sie 1977 Maria, die Mutter Jesu. 1978 gehörte sie zur Starbesetzung der Agatha-Christie-Verfilmung Tod auf dem Nil.

In den 1980er-Jahren schwankte ihre Karriere zwischen B-Movies und aufwendigeren Fernsehproduktionen wie Ivanhoe und Die letzten Tage von Pompeji. Im Jahr 1991 war Hussey als Audra Denbrough in der Stephen-King-Verfilmung Stephen Kings Es zu sehen. Im neuen Jahrtausend war Hussey vorrangig in weniger gesehenen B-Movies und Independentfilmen zu sehen. Ihr letzter Film Social Suicide erschien 2015, insgesamt umfasst ihr filmisches Schaffen mehr als 50 Film- und Fernsehproduktionen.

 
Olivia Hussey und Jean Pierre Dorleac (ca. 1972)

2023 verklagte sie gemeinsam mit Romeo-Darsteller Leonard Whiting das Filmstudio Paramount Pictures um mehr als 500 Millionen US-Dollar,[4] weil sie 1968 in einer Nacktszene auftreten mussten, als sie noch Teenager waren.[5] Dabei hatte Hussey dieselbe Nacktszene im Jahr 2018 in einem Interview mit dem Variety noch als „geschmackvoll“ bezeichnet.[6] Die Klage wurde im Mai 2023 abgewiesen.[7]

Privatleben

Von 1971 bis 1978 war sie mit dem Schauspieler Dean Paul Martin, Sohn von Dean Martin, verheiratet, der 1987 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam. Noch im Jahr ihrer Scheidung heiratete sie den Musiker Paul Ryan.[8] Aus beiden Ehen ging jeweils ein Kind hervor. Von 1980 bis 1987 dauerte ihre dritte Ehe mit dem japanischen Sänger Akira Fuse, mit dem sie einen Sohn (Max, * 1983) hatte.

Seit 1991 war sie mit dem Musiker und Schauspieler David Glen Eisley verheiratet; ihre gemeinsame Tochter India ist ebenfalls Schauspielerin.[9]

Olivia Hussey lebte in der Nähe von Los Angeles. Sie starb 2024 "friedlich zu Hause im Kreise ihrer Lieben".[1]

Filmografie (Auswahl)

Commons: Olivia Hussey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tom Tapp: Olivia Hussey Eisley Dies: ‘Romeo And Juliet’ Actress Was 73. In: Deadline. 28. Dezember 2024, abgerufen am 28. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Olivia Hussey, star of 1968 Romeo and Juliet film, dies aged 73. In: The Guardian. 28. Dezember 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 28. Dezember 2024]).
  3. Romeo and Juliet Facts | Britannica. Abgerufen am 28. Dezember 2024 (englisch).
  4. »Romeo und Julia«-Nacktszene 1968: Olivia Hussey und Leonard Whiting klagen gegen Paramount. In: Der Spiegel. 4. Januar 2023 (spiegel.de [abgerufen am 7. Januar 2023]).
  5. British Council Film: Romeo and Juliet's Olivia Hussey and Leonard Whiting reunite. 9. März 2017, abgerufen am 28. Dezember 2024.
  6. Susan King: ‘Romeo & Juliet’ at 50: Olivia Hussey and Leonard Whiting on Viewers’ Big Question. In: Variety. 7. Oktober 2018, abgerufen am 31. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. „Romeo und Julia“: Klage wegen Nacktszene vor 54 Jahren abgewiesen. 31. Mai 2023, abgerufen am 31. Mai 2023.
  8. 'Part of me thinks I am Juliet'. Abgerufen am 1. November 2022.
  9. Olivia Hussey Biography (1951-). Abgerufen am 28. Dezember 2024.