Diyarbakır

Stadt in der gleichnamigen Provinz in der Türkei
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Diyarbakır (aramäisch und kurdisch Amed, in der Antike Amida) ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Provinz Diyarbakır und gleichzeitig die symbolische Hauptstadt Nordkurdistans. Diyarbakır liegt am Tigris im Südosten der Türkei. Die Einwohnerzahl der Stadt beträgt 1.244.273 (2005), mehrheitlich Kurden.

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Lage von Diyarbakır in der Türkei

Allgemeines

Diyarbakır war die Hauptstadt der Aramäer von Beth Zamani (2. Jahrtausend v. Chr.). Ihre armenischen und aramäischen Urbewohner, auch Syrer (türk. Süryani) genannt, wurden 1915 auf Veranlassung des Osmanischen Reiches von ihren kurdischen Nachbarn massakriert (Völkermord an den Armeniern). Heute leben in Diyarbakır nur wenige armenische und aramäische Familien.

Name der Stadt

 
Blick auf die Stadt

Der älteste Name erscheint in assyrischen Geschichtsquellen als Amid oder Amed. Diese Quellen stammen aus dem Jahr 1300 v. Chr.. Das ist auch die Epoche, in der die erste bezeugte Ansiedlung Ameds entstand. In griechischen und lateinischen Quellen erscheint es als Amido und Amida. Nach der Okkupation durch die arabischen Armeen tauchen auch die Namen Amid und Schwarzes Amid auf. Es heißt, dass der Zusatz Schwarz von der Farbe der Steine kommt, die beim Bau der Stadt verwendet worden sind.

In anderen Quellen wird erklärt, dass der Name Diyarbekir von dem Herrscher oder dem Stammesfürsten Bekr käme, der sich mit dem arabischen Einfall in der Gegend niedergelassen hat. Nach weiteren syrischen Quellen käme der Name vom aramäischen Wort "Dayr Bekir" (= erste Kirche, oder Kirche der Jungfrau [Maria]) in Anlehnung an die Mutter-Gottes-Kirche (Meryem Ana Kilisesi) in der Stadt. Die Kirche ist eins von den ältesten Kirchen überhaupt und soll aus dem 2. Jh. stammen. Als Diyar-i Bekri (in der Bedeutung von Gebiet von Bekr) wurde es im Laufe der Zeit zu Diyarbekir. Die Türkei hat dann den Namen Diyarbekir 1937 in Diyarbakir (Gebiet des Kupfers) umgewandelt. Im Volk ist der Name Amed verbreitet.

Wirtschaft

Diyarbakır ist ein wichtiger Industriestandort in der Türkei und in Südostanatonlien. Das große Südostanatolien-Staudammprojekt gab auch der Landwirtschaft einen Aufschwung. Trotzdem wandern viele Menschen in die türkischen Millionenstädte (vorwiegend Istanbul) aus.

Die Stadtmauern

 
Die Stadtmauer von Diyarbakır.

Diyarbakir besitzt eine der größten und besterhaltenen Befestigungsanlage der Welt. Sie besteht zum größten Teil aus Basalt. Die Anlage wird in einen inneren und einen äußeren Abschnitt unterteilt.

Äußerer Teil: Im Jahre 349 lässt der römische Cäsar Constantius II. die Mauern und Burg der Stadt erneuern und erweitern. So erhielten die Mauern ihr heutiges Aussehen. Seitdem hat sich jede Kultur in den Mauern durchs Ausbauen verewigt. Die Mauer ist etwa fünf Kilometer lang und hat eine Höhe von zehn bis zwölf Meter und eine Dicke von drei bis fünf Meter. Sie hat 82 Türme und vier Tore. Die Tore zeigen in die vier Himmelsrichtungen:

  • Dağ Kapısı (Bergtor) oder Harput Kapısı im Norden
  • Urfa Kapısı oder Rum-Tor im Westen
  • Mardin Kapısı oder Tel-Tor im Süden
  • Yeni Kapı (Neues Tor), Dicle-Tor oder Su-Tor im Osten.

Außerhalb dieses Walles gab es noch einen Wall, der allerdings 1232 vom Ayyubiden Al-Kamil abgerissen wurde.

Innerer Teil: Dieser Wall befindet sich im nordöstlichen Teil des äußeren Walls. Die Burg wird durch Mauern von dem äußeren Wall abgetrennt. Innerhalb dieses Walls liegt ein Hügel mit einem Stadtteil der Viran Tepe heißt. Sultan Süleyman I. vergrößerte diese Anlage. Sie hat 16 Türme und vier Tore, von denen sich zwei - Fetih Kapısı und Oğrun Kapısı - nach außen und die anderen zwei - Saray Kapısı und Küpeli Kapısı - zur Stadt hin öffnen.

Kurioses

Diyarbakır ist der Ort auf der Welt, wo die größten Wassermelonen wachsen. Jedes Jahr wird das sogenannte "Melonenfestival" (karpuz festivalı) gefeiert, bei dem die Bauern für ihre Ernte eine Auszeichnung bekommen (eine Medaillen, ein Geschenk o.ä.). Das Gewicht der grün-schwarz geschreiften Melonen liegt bei 40 bis 65 Kilogramm. Man setzt auch kleine Kinder in die ausgehöhlten Wassermelonen, um ihre Größe hervorzuheben.

Bekannte Persönlichkeiten

Literatur

  • Max van Berchem; Josef Strzygowski: Amida. Heidelberg 1910.
  • Julian Raby: Diyarbakır, a rival to Iznik. A sixteenth century tile industry in eastern Anatolia, in: Istanbuler Mitteilungen 27/28 (1977/78) S. 429-459.

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