Karin Bergmann

Sie begann ihre Theaterlaufbahn 1979 als Direktionsassistentin am Schauspielhaus Bochum unter Intendant Claus Peymann und wurde 1983 Pressereferentin am Schauspielhaus Hamburg bei den Intendanten Niels-Peter Rudolph und Peter Zadek. Drei Jahre später kam sie mit Claus Peymann als Pressesprecherin des Burgtheater nach Wien, wo sie seither lebt und wirkt. 1993 holte sie Intendant Rudi Klausnitzer als Pressesprecherin und Direktionsmitglied an die Vereinigte Bühnen Wien, bis sie 1996 zu Klaus Bachler in den gleichen Funktionen an die Volksoper Wien wechselte.^[1]

1999 wurde Bachler mit der Direktion des Burgtheaters betraut und Bergmann als seine stellvertretende Direktorin. Im letzten Jahr seiner zehnjährigen Direktion leitete Bergmann bis zum Übergang zu Matthias Hartmann das Burgtheater nicht nominell, aber de facto alleine, da Bachler bereits die Bayerische Staatsoper übernommen hatte und blieb bis zur Spielzeit 2009/2010.^[2] Zuletzt hatte Bergmann den Jubiläums-Kongress 125 Jahre Wiener Burgtheater "Von welchem Theater träumen wir?" im Oktober 2013 organisiert.

Am 19. März 2014 wurde Karin Bergmann von Kulturminister Josef Ostermayer zur interimistischen künstlerischen Direktorin des Burgtheaters für die Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 ernannt.^[3][4][5] Sie trat damit die Nachfolge des am 11. März 2014 entlassenen Burgtheaterdirektors Matthias Hartmann an und ist die erste Frau in der Geschichte des Burgtheaters, die diese Position innehat.^[6] Am 14. Oktober 2014 gab Ostermayer die Ernennung Bergmanns zur künstlerischen Direktorin bis 2019 bekannt. ^[7]

Bergmann ist mit dem Architekten und Designer Luigi Blau verheiratet.^[8]

Im April 2014 wurde bekannt, dass der damalige Burgtheaterdirektor Klaus Bachler Karin Bergmann 2009 insgesamt 32.400 Euro als steuerfreie Schenkung überwiesen hatte. Bergmann wäre der behördlichen Meldepflicht für Schenkungen aber nicht nachgekommen. Bachler war 2008/09 bereits Intendant der Münchner Oper, bezog aber auch in Wien volles Gehalt, während seine Vizedirektorin Bergmann die Geschäfte führte. Deshalb wurde angezweifelt, dass es sich tatsächlich um eine Schenkung gehandelt habe.^[9] Während die Burgtheater-eigene Rechtsanwaltskanzlei Reich-Rohrwig-Hainz dem Vorgang Unbedenklichkeit attestierte, sprach ein von der Zeitschrift News in Auftrag gegebenes Attest des unabhängigen Juristen Karl Newole von einer "verunglückten Hilfskonstruktion". Die Schenkung wäre "entweder eine direkte steuerpflichtige Honorzahlung oder eine Art indirekte Gehaltserhöhung" gewesen. Gleichzeitig wollte Newole den Vorgang der Untreue nicht ausschließen, weil Bachler trotz anderweitiger Beschäftigung in Wien volles Gehalt bezogen habe. Die Zeitung Die Presse meldete außerdem, Bergmanns Ehemann Luigi Blau wären in der Ära Bachler ohne Ausschreibung sieben Aufträge des Burgtheaters zugegangen. Bergmann soll diesen Vorgang allerdings nicht gutgeheißen haben.

1. ↑ http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/ueber_uns/aktuelles/Karin_Bergmann.at.php
2. ↑ http://www.falter.at/falter/2010/06/29/die-fraumit-den-drei-elefanten/
3. ↑ http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/ueber_uns/aktuelles/Karin_Bergmann.at.php
4. ↑ http://derstandard.at/1395057134932/Ich-bin-das-Gegenteil-eines-Notnagels
5. ↑ http://kurier.at/kultur/buehne/burgtheater-karin-bergmann-neue-interimsdirektorin/56.655.656
6. ↑ http://orf.at/stories/2222686/2222691/
7. ↑ http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/ueber_uns/aktuelles/Karin_Bergmann_ist_neue_Burgtheaterdirektorin.at.php
8. ↑ Falter 13/14, Seite 28-29 "Ich war sofort elektrisiert" -- Interview mit Karin Bergmann
9. ↑ http://diepresse.com/home/kultur/news/1586827/Burgtheater_Auftrag-an-Firma-von-Aufsichtsraetin