Die Insel Solor gehört zum indonesischen Solor-Archipel und damit zu den Kleinen Sundainseln.

Solor

Lage von Solor
Gewässer Sawusee
Inselgruppe Kleine Sundainseln
Geographische Lage 8° 37′ S, 122° 13′ OKoordinaten: 8° 37′ S, 122° 13′ O
Solor (Kleine Sundainseln)
Solor (Kleine Sundainseln)
Länge 40 km
Breite 6 km

Portugiesische Festung von Solor
Portugiesische Besitzungen auf den Kleinen Sundainseln im 16. und 17. Jahrhundert

Geographie

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Solor ist 40 km lang und 6 km breit. Ihre Fläche beträgt 222 km². Nördlich liegt die Insel Adonara und östlich Lembata (Lomblen), die ebenfalls zum Solor-Archipel gehören. Im Westen liegt Flores. Südlich von Solor erstreckt sich die Sawusee. Solor gehört zur Provinz Ost-Nusa Tenggara. Auf der Insel gibt es mindestens fünf Vulkane.

Städte und Dörfer

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  • Aplame
  • Balawelin
  • Kelike
  • Kukuwerang
  • Lamakera
  • Lamawolo
  • Lewograran
  • Liko

Einwohner

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Auf Solor leben 27.058 Menschen (2010). Traditionell sprechen sie Adonara und Lamaholot (Soloresisch). Die Bevölkerung lebt seit Jahrhunderten vom Walfang.

Geschichte

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1520 errichteten die Portugiesen eine Handelsstation in der Stadt Lamakera an der östlichen Seite der Insel als Zwischenstation auf dem Weg von den Molukken nach Malakka. 1530 betrug die Zahl der Portugiesen und einheimischen Christen bereits insgesamt 25.000. 1562 bauten die Dominikaner zum Schutz vor Überfällen durch einheimische Piraten ein Fort aus Palmstämmen, welche ein Jahr später von javanischen Muslimen niedergebrannt wurde. Die Festung wurde 1566 aus Steinen wieder aufgebaut und mit 50 Kanonen bestückt, als die Dominikaner mit der Christianisierung der lokalen Bevölkerung begannen. In den ersten Jahren wurden einige Soldaten unter einem Capitão für Solor angeheuert. Ab 1575 stationierte man hier ein bewaffnetes Schiff mit 20 Soldaten und ab 1595 vergab Goa offiziell den Posten des Capitão, der die Aufgaben eines Gouverneurs für die Region übernahm, sehr zum Unmut der Dominikaner, die sich in ihren Rechten eingeschränkt sahen. Der erste Capitão Goas war Antonio Viegas. 1599 hatte man bereits fünf Kirchen auf Solor errichtet.[1]

Im 16. Jahrhundert waren die Handelswege stark von der Jahreszeit abhängig. Die Karavellen verließen Goa im September mit dem südwärts wehenden Monsun. Von Malakka aus wurden dann indische Waren auf Java gegen chinesische Kupfermünzen getauscht. Dafür erhielt man weiter im Osten auf Sumbawa Reis und einfache Baumwollstoffe, die wiederum auf den Banda-Inseln und Ternate gegen Gewürze getauscht wurden. Einige dieser Handelsreisenden kamen auch nach Solor und Timor, um Sandelholz zu erwerben. Zwischen Mai und September kehrte man mit dem Südwest-Monsun nach Malakka zurück. Um 1582 betrug der Wert der Waren, die von Solor nach Malakka gebracht wurden zwischen 3000 und 4000 Cruzados jährlich.[1]

Es gab immer wieder Widerstand gegen die Portugiesen und ihre Religion. Von 1598 bis 1599 benötigten die Portugiesen eine Armada von 90 Schiffen um einen Aufstand der Einheimischen gegen Capitão Antonio de Andria niederzuschlagen. Das Fort von Laboiana (Levahojong, Lavang) wurde von den Aufständischen niedergebrannt. Es wurde bald darauf wieder aufgebaut.[2][3] Aufgrund von Konflikten mit den Missionaren, verließen 1599 die Händler Solor und siedelten sich in Larantuka auf Flores an. 1602 griffen Buginesen mit 37 Schiffen und 3.000 Mann die Festung an. Die Belagerung endete, als eine portugiesische Verstärkung eintraf.[1]

Im Januar 1613 bombardierten die Holländer unter Apollonius Schotte die Festung und landeten an. Der portugiesische Kommandant Alvarez ergab sich am 20. April und einige Tausend Portugiesen, Mestizen und Einheimische verließen Solor Richtung Larantuka. Ebenso die sieben dominikanischen Priester. Schotte berichtet, dass zu diesem Zeitpunkt drei Dörfer mit „neuen Christen“, fünf muslimische und viele weitere Dörfer auf Solor existierten. Die Holländer besetzten die Festung und benannten sie in Fort Henricus um. Der neue Kommandant Adriaan van der Velde zerstörte die katholische Kirche. Die Holländer konnten aber mit dieser Niederlassung keinen Profit machen. Nachdem zwei Kommandanten zu den Portugiesen übergelaufen waren, gaben sie 1615 Solor zunächst auf, besetzten es aber erneut 1618 unter Kapitän Crijin van Raenburch. 1621 scheiterte ein Rückeroberungsversuch der Portugiesen. Die Holländer wurden bei der Verteidigung von den Muslimen unterstützt. Die Stimmung im holländischen Lager sank aber zusehends, was sich in zahlreichen Desertationen zeigte, unter anderem vom holländischen Kommandanten Jan Thomaszoon 1624. Sein Nachfolger ab 1627, der Mestize Jan da Hornay (auch d’Hornay oder João de Horney) lief im Februar 1629 zu den Portugiesen auf Larantuka über. Seine Familie sollte dort eine der dominierenden Clans werden. Die Niederländische Ostindien-Kompanie gab daraufhin die Festung erneut auf. Die Dominikaner besetzten im April 1630 Solor erneut. Portugiesischer Kommandant wurde Francisco Fernandes. Die zerstörte Festung wurde wieder aufgebaut und mit 15 Kanonen bestückt. Ein holländischer Angriff unter Kapitän Tombergen wurde am 18. Juni 1636 erfolgreich abgewehrt, die Festung aber dann noch im selben Jahr von den Dominikanern wieder aufgegeben. 1640 plündern Makassaren die kleine portugiesische Faktorei und brennen sie nieder.[4] 1642 berichtete ein Beamter aus Goa dem portugiesischen König João IV. man habe Kupfer auf Solor gefunden und erbat die Entsendung eines Schiffes zur Besetzung der Insel, doch das Gesuch blieb unbeantwortet.[1] Erst im Februar 1646 besetzten die Holländer erneut die Festung. Der neue Kommandant wurde suspendiert, nachdem er eine einheimische Frau geheiratet hatte. Der nächste Kommandant forderte den portugiesischen Kommandanten zu einem Duell heraus und wurde erschlagen. 1648 verließen die Holländer die Insel und die Dominikaner kehrten zurück.[5] 1653 kam es auf Solor zu einem Erdbeben.[1]

1851 verkaufte der portugiesische Gouverneur José Joaquim Lopes de Lima ohne Autorisation aus Lissabon Solor und andere Gebiete auf den Kleinen Sundainseln, die unter portugiesischer Oberhoheit standen, für 200.000 Florins an die Niederlande. Lissabon erkannte den Verkauf nicht an und ließ Lopes verhaften. Er starb auf der Rückfahrt nach Europa. Ab 1854 wurden die Vereinbarungen neu verhandelt. Im Vertrag von Lissabon wurde der Verkauf schließlich bestätigt. Die Ratifizierung erfolgte 1859. Die Holländer besetzten zwar mit einer kleinen Truppe das Fort, doch bereits 1869 wurde die Besatzung aus wirtschaftlichen Gründen wieder abgezogen. Die offizielle Zugehörigkeit zu den Niederlanden blieb bestehen.

Söhne und Töchter der Insel

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Literatur

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  • Robert H. Barnes: Lamakera, Solor. Ethnographic Notes on a Muslim Whaling Village of Eastern Indonesia. In: Anthropos. Internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde, Jg. 91 (1996), S. 75–88.
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Commons: Solor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e History of Timor (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt (PDF; 824 kB) – Technische Universität Lissabon
  2. M. C. Ricklefs: A History of Modern Indonesia Since c.1300. 2. Auflage. MacMillan, London 1991, ISBN 0-333-57689-6, S. 25.
  3. Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912. Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-931567-08-7, (Abera Network Asia-Pacific 4), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss., 1994).
  4. Chronologie de l’histoire du Timor (1512-1945) suivie des événements récents (1975-1999) (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.revues-plurielles.org (französisch; PDF; 887 kB)
  5. Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Hammer, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-202-6, S. 325–327.