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[[Datei:Katedrála sv. Víta roráty.jpg|mini|Roratemesse im Prager [[Veitsdom]]]]
=== Geschichte der Roratemessen ===
Die Roratemesse war bis zu den liturgischen Veränderungen nach dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] eine [[Votivmesse]] zu Ehren [[Maria, Mutter Jesu|Mariens]], die ursprünglich nur an den Samstagen der [[Advent]]szeit, mancherorts aber auch täglich gefeiert wurde, besonders in den Tagen ab dem 17.&nbsp;Dezember.<ref>Adolf Adam/Rupert Berger: ''Pastoralliturgisches Handlexikon.'' Freiburg: Herder 1990, s.v. ''Rorate-Messe'', S. 458</ref> Wegen des dabei vorgetragenen [[Evangelium (Liturgie)|Evangeliums]] von der [[Verkündigung des Herrn]] durch den [[Erzengel|Engel Gabriel]] bezeichnete man sie vor allem in den Alpenländern auch als Engelamt. Ihre [[liturgische Farbe]] war weiß. Sie fand vor [[Eucharistische Anbetung|ausgesetztem Allerheiligsten]] statt. Wegen der Sitte, die Kirche allein durch Kerzen zu erleuchten, erhielt der Brauch in Franken den Namen ''Lichtleskerch''.<ref>Herbert Rauchenecker: ''Lebendiges Brauchtum. Kirchliche Bräuche in der Gemeinde.'' München, 1985, S. 166.</ref> Mit besonderer Feierlichkeit wurde die Rorate-Messe am [[Quatember]]-Samstag in der Adventszeit begangen, weswegen die Rorate-Messe an diesem Tag auch „goldene Messe“ oder ''gulden mehs'' hieß.
 
Wann dieser bei den Gläubigen beliebte Brauch entstand, ist unbekannt. Man schrieb ihm besondere WSirksamkeit für das Wohlergehen in Familie, Haus und Hof sowie die Fruchtbarkeit im folgenden Jahr zu. In der [[Barock]]zeit wurde die Verkündigung in der heiligen Messe durch szenische Darstellungen aus der [[Heilsgeschichte]] erweitert.<ref>[[Manfred Becker-Huberti]]: ''Feiern, Feste, Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr.'' Sonderausgabe. Freiburg-Basel-Wien 2001, ISBN 3-451-27702-6, S. 110f.</ref>
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Durch die liturgische Erneuerung wurde der Akzent im Advent stärker auf die Erwartung des Herrn gelegt, und die einzelnen Tage erhielten je ein komplettes [[Messbuch|Messformular]] mit eigenen [[Schriftlesung]]en. Damit rückt zugleich der Ursprung der Namensgebung wieder stärker in den Blick. Der Rorateruf ''Rorate caeli desuper'' artikuliert die sehnsüchtige Erwartung des Volkes Gottes, das die zweite Ankunft des Herrn in Herrlichkeit erwartet, und bezeichnet insofern gleichsam die Grundgestalt der Adventszeit als eine Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn.
 
Die ''Rorate-Messe'' im eigentlichen Sinn stellt daher die Messe vom 4. Adventssonntag dar, welche nach der Antiphon des [[Introitus (Gesang)|Introitus]]-Gesanges „Rorate“ ihren Namen hat und in der das Evangelium von der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel an Maria gelesen wird. Ein besonderes Augenmerk im Hinblick auf die Gestaltung der Roratemessen sollte nach 1969 auf die Unterscheidung zwischen einer eher traditionellen Komponente ([[Votivmesse]] B.M.V. = Marienmesse; Evangelium „in annuntiatione“) und der eigentlichen Adventsthematik ''(Rorate)'' gelegt werden. In der gemeindlichen Praxis erscheint das erste Element bisweilen dominant. Wegen der Eigentexte vom 17. bis zum 23.&nbsp;Dezember kann eine Roratemesse nach dem 16. nicht mehr gefeiert werden.
 
Die Feier in der Morgenfrühe (vor Aufgang des Lichtes, gleichsam [[Jesus Christus|Christus]] als Licht erwartend), gestaltet unter Einsatz von zahlreichen Kerzen und häufig mit Stille und meditativen Elementen, könnte sich (alternativ zur Marienmesse) verstärkt am Messformular des vierten Adventssonntags oder aber (gut liturgisch) am Messformular vom Tag orientieren. In vielen Gemeinden wird aber auch die abendliche Messfeier im Stile einer Rorate-Messe gestaltet. Zum Gesang bieten sich der Introitus des vierten Adventssonntags (gegebenenfalls durch eine [[Choralschola|Schola]] oder den [[Kantor]]) oder aber der klassische Wechselgesang mit Roratekehrvers ([[Gotteslob]] 234,2; unter 234,1 auch auf Deutsch) und bis zu vier Schola- bzw. Vorsängerstrophen an (vergleiche ''[[Liber Usualis]]'', Seite 1868). Ebenso erscheinen Rufe um das Kommen des Herrn (''[[Maranatha]]'' und ähnliche) geeignet.
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== Wechselgesang ==
[[Datei:Rorate caeli desuper - Liber Usualis.jpg|mini|Beginn des Wechselgesangs im [[Liber Usualis]]]]
Ein außerliturgischer adventlicher Wechselgesang mit dem [[Kehrvers]] ''Rorate, caeli desuper'', jedoch einer anderen Singweise geht möglicherweise auf Aurelius [[Prudentius]] Clemens (* 348, † um 405) zurück.
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