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Gririmli (Diskussion | Beiträge)
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== Leben ==
Ihr Vater, ein österreichischer Diplomat, schickte die junge Mabel zu ihrer Grossmutter in die Schweiz, damit sie dort die Schulen besuche. Hier lernte sie ihren Mann kennen, Alfons Zuppinger (1893–1954), einen Anwalt, der die in Schwierigkeiten geratene ''[[Die Weltwoche|Weltwoche]]'' und deren Gründer [[Karl von Schumacher]] und [[Manuel Gasser]] vor dem Bankrott retten sollte. Er war, wie Gasser, mit 8 % an der Weltwoche beteiligt, den Rest besass von Schumacher.
 
Dieser stellte Mabel Zuppinger erst als Sekretärin ein und übergab ihr dann die Redaktion des Ressorts «Die Frau und ihr Heim». Sie schrieb als «Claudine» über Mode, ihren Garten, ihre Hunde und wurde sofort ein Begriff. Sie nahm an allen Redaktionssitzungen teil, wobei alle warteten, bis Frau Zuppinger die legendäre Frage stellte: «Interessiert das die Leute?» Und: «Gehört es in die Zeitung?» Wenn nicht, dann nicht publizieren.<ref>Kim Otto, Andreas Köhler: ''Qualität im wirtschaftspolitischen Journalismus.'' Springer, Berlin 2017.</ref> Mit diesen einfachen Fragen holte sie die Redaktion oft wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Dank Zuppinger öffnete sich die Zeitung und brachte zusätzlich mehr Themen des Alltags.
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1938 gründeten von Schumacher und Gasser in Anlehnung an die französische ''[[Elle (Zeitschrift)|Elle]]'' das erste klassische Frauenmagazin der Schweiz, die ''Annabelle''.<ref>Der Beschluss, 1938 eine monatlich erscheinende Frauenzeitschrift zu gründen, ist, laut Mabel Zuppinger, über ihren Kopf hinweg und zudem von Männern gefällt worden. Zit. in: Melanie Hediger: ''Das Bild der Schweizer Frau in Schweizer Zeitschriften.'' Academic Press Fribourg/Paulusverlag, Freiburg 2004, ISBN 3-7278-1505-1, S. 61&nbsp;f. (zugleich Lizentiatsarbeit [[Universität Freiburg (Schweiz)|Universität Freiburg]]).</ref> Das journalistische Konzept, insbesondere die Idee, die Zeitschrift zur «Freundin aller Frauen» zu machen, stammte von Mabel Zuppinger. Gasser und von Schumacher bestimmten sie zur Redaktorin der ''Annabelle''; sie sollte dort den Erfolg ihrer Frauenseite in der ''Weltwoche'' wiederholen. Das gelang ihr vor allem nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]; der Krieg hatte zum Ausfall der für die Zeitschrift äusserst wichtigen Pariser Modemacher geführt. Zuppinger, der die ''Weltwoche''-Chefs zunächst die Führung einer Redaktion nicht zugetraut hatten, erwies sich dabei als geschickte Improvisatorin. Ab 1953 wurde sie auch nominell als Chefredaktorin der ''Annabelle'' geführt.
 
Diese brachte als erste reine Frauenzeitschrift der Schweiz mit grossem Erfolg Themen wie Mode und Filmstars, Kinder und Bücher, Kosmetik und Kochrezepte, Rat in Lebensfragen und fraulichen Problemen, Beruf und Lifestyle. So mokierte sich Zuppinger unter dem Pseudonym «Claudine» etwa über die «falschen Audrey Hepburns und Marilyn Monroes»<ref>''Sind Sie schön genug?'' In: ''Annabelle.'' Nr. 8, August 1958.</ref> oder über das «Zeitalter der Verwischung, der Angleichung, der Standardisierung»<ref>''Träume von Männern.'' In: ''Annabelle.'' Nr. 6, Juni 1957, S. 36.</ref><ref>Alice Pechriggl: ''Hegemonie und die Kraft der Bilder'' (= Alice Pechriggl, Anna Schober (Hrsg.): ''Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur.'' Bd. 3). Herbert von Halem Verlag, Köln 2014.</ref>.
 
Mabel Zuppinger kümmerte sich aber weiterhin auch um die ''Weltwoche'' und deren Frauenseite. Als Karl von Schumacher zu krank wurde, um die Geschäfte zu führen, war sie die treibende Kraft, dass dessen Bruder, Pierre von Schumacher, Direktor der [[Royal Dutch Shell|Shell Company]] in [[Venezuela]], die Leitung übernahm. Sie verstand sich allerdings schlecht mit ihm, der anders als die künstlerisch interessierte Mabel Zuppinger eine vor allem kommerzielle Linie verfolgte. Als von Schumacher entschied, dass die Erscheinungsweise angesichts des grossen Andrangs von Inserenten von monatlich auf zweiwöchentlich umgestellt wurde, verliess sie 1959 die Zeitschrift.<ref>Mabel Zuppinger «Claudine»: ''Dank und Lebewohl.'' In: ''Annabelle.'' Nr. 265, Dezember 1959, S. 91.</ref><ref>Manuel Gasser: ''Abschied von Claudine.'' In: ''Annabelle.'' Nr. 265, Dezember 1959, S. 91.</ref> Danach scheute sie die Öffentlichkeit, lebte sehr zurückgezogen in Rüschlikon und gab sogar Opern- und Theaterbesuche auf. Sie kümmerte sich hauptsächlich noch um ihren Garten.<ref>Daniele Muscionico: [http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2011_1/artikel/vergessene-grande-dame-die-weltwoche-ausgabe-12011.html ''Vergessene Grande Dame.''] In: ''[[Die Weltwoche]].'' 5. Januar 2011.</ref>