Alemannen (Heidentum)
Under Alemanischem Haidetum isch d Religion vo de Alemane z verstoo, bevor si chrischtianisiert worde sind.
Römerzyt
Nu ganz wenig hend die römische Autore vo de alemanische Religion gwüsst.
- De Cassius Dio schrybt über de römischi Kaiser Antonius: "Um de Verstand brocht und irr gmacht henden Zaubersprüch vode Find. Denn e paar Alemane, wo devo ghört hend, hend bhauptet, as sie gwüssi Zaubermitteli brucht hebid, um sin Verstand z verwire."
- De Hischtoriker Ammianus Marcellinus wo usfüerli über d Alemane gschribe het, maint as im Johr 354 d Alemane drum um Fride bete hend, wel möglicherwis Prieschter oder Vorzaiche vonere Schlacht abgrote hebid.
Früemittelalter
- De Agathias het aber scho recht vill gwüsst. Er beschribt de Gotechrieg in Italie, wo die baide alemanischi Herzög Butilin und Leuthari tüchtig mitgmischlet hend. Über d Alemane schribt er: "Si hend e paar aigni Sitte und Brüüch. Wa die öffetlichi Sache und d Verwaltig agoot, so machets wie d Franke. Aber bezüglich vode Gotthait, do hends ganz anderi Aasichte. Si verehret nämli gwüssi Bäum, Wele vode Flüss, Hügel und Schluchte. Und a dene tüends Ross, Rinder und jeglichi anderi Tier opfere, so wieses halt hailigi Pflicht isch. Und da machets indems dene Tier d Köpf abhauet. Aber die enge Kontäkt mite Franke het scho e günstigi Uswürkig und tuet die Assichte afange verändere, vor alem bi de gschidere Lüt." Wäred also die chrischtliche Franke und Gote i dem Chrieg d Chile schonet, so tüend die no haidnische Alemane d Chile plündere: "vili hailigi Gfäss und Wiewasserbecki us Gold, vili Chelch und Chörb und wa sus no zu de Uusüebig vo de hailige Sakrement nötig isch, hends eweg gnoo und zum Privataigetum gmacht. Als öb da nöd scho glängt hend, nai sie hend au Füür i d Dächer gworfe und Grundmuure zerstört." De Agathias waiss au, das bi de Alemane Seher gsi sind, wo ainisch vonere Schlacht abgrote hend.
- De Gregor vo Tours und de Fredegar schribet über de alemanischei König Chrocus, as er drum Galie überfale hebi, well sini "gottlosi Muetter" im agroote hebi, wen er berüemt werde will, söler ales zerstöre, wa anderi baut hebet, denn es sai nüme mögli, no schöneri und grösseri Sache z baue.
- De ganzi Bricht zaigt gwüssi Ähnlichkaite mit de Langobardesaag vom Ebor und Agio, wo au uf de Rot vode Muetter, e Seheri, gloset hend. Zudem bedütet de Name Chrocus uf alemanisch "Chraie" und da isch typisch für westgermanische Eroberer, wie langobardisch Ebor ("Eber") oder angelsäxisch Hengist 7 Horsa ("Hängscht und Ross"). Die Gschicht passt guet is Schema vode westgermanische Stammessage, wobi die gnennte Füerer nöd umbedingt historisch gsi si mönd. En interessante Punkt isch, as jedi Stammessag mitere unredliche Tat verbunden isch.
Zaubersprüch
Well halt d Ärzt im früene Mittelalter nonöd eso gschiid gsii sind wie hüt, hend d Lüt au noch de Becheerig zum Christetum witerhin Zauberversli ufgsait, wenns chrank worde sind. E Sammlig vo alemanische Zaubersprüch findet me imene Buech, wo z Paris isch. En zimli aigenartige Spruch nennt en Vers, wo mer als Aruef an Donnergott Donar düte cha.
Archäologie
D Archäologe hend immer no am maischte usegfunde, wie die alte Alemane ghuset hend. Si budlet in alte Gräber ume und findet den grusligi Sache. So het en riche Fürscht, wo z Schretzhaim vergrabe worden isch, i de Totewelt nöd wöle elai sii. Mir nüd, dir nüd, het er nöd nu sini Lieblingssache mit is Grab lege lo, sondern sis Ross, sind Rosschnecht und de Mundschenk hend grad auno mit is Grab ine müese.
En alemanische Opferfund het mer ide Rautwiesen bi Münchhöf (Gm. Eigeltingen, Hegau) gfunde. Döt sind im 4. Johrundert imene Quellmoor Waffespitze für Götter angelait worde. Überhaupt hend d Alemane im 4. Johrhundert ales möglichi zu Gunste fode Götter versenkt: Goldmünze, Fible und Ring het mer dozmol for alem im Neckar gopferet.
Rune und Brakteate
A paar Objekt wo im 6. Johrundert mit Rune bechritzlet worde sind, bezüget vode alte Religion.
- D Spange vo Nordendorf, wo d Inschrift: ᛚᛟᚷᚨᚦᛟᚱᛖ ᚹᛟᛞᚨᚾ ᚹᛁᚷᛁᚦᛟᚾᚨᚱ (logaþore Wôdan Wîgi-Þonar) zaigt. E paar Lüt wönd do en alemanischi Triade gsee, aber die noieri Forschig maint, as die Inschrift nöd e Huldig a die alte Götter isch, sondern en Abcheer vom Haidetum. Sie dütet die Inschrift als "Aidbrecher/Lügner sind de Wuotan und de Wîgi-Donar".
- D Spange vo Balingen trait en Inschrift wo schwer z lesen isch: ᚨ
ᛊᚢᛉᛞᚾᛚᛟᚨᛗᛁᛚᚢᚲ (axxz dnlo amiluk; wobi x maint, as mer die Rune nöd lese cha). Über die Inschrift isch vill gschribe und spekuliert worde, aber gschider worde isch mer trotzdem nöd. - Gürtelschnale vo Pforzen isch miteme schöne Stabraimversli (mit Endraim!) verzeirt worde: ᚨᛁᚷᛁᛚᚨᚾᛞᛁᚨᛇᛚᚱᚢᚾ / ᛚᛏᚨᚻᚢᚷᚨᛊᛟᚲᚢᚾ(Aigil andi Aïlrûn : elahun gasôkun.) "De Aigil und d Ailrûn hend d Elche / Hirsche verurtailt" Es git aber au anderi Dütige vo dere Inschrift. Jedefalls schint e Bezüchig zude germanische Heldesag (Egill und Ölrún) do z sy.
- Ganz sicher e Fälschig isch s Chiselstaili vo Arguel bi Besançon.
Au Brakteate stamed usem 6. Johrundert. Si zaiget mengisch e Bild vonere Gotthait.
- Zwai Brakteate zaiget en alti Frau, wo die gleerte Lüt "zauberchundigi Göttin" nenet. Aine stammt vo Welschingen, vo de andere waiss me nüme so gnau, wo si gfunde worden isch. Zimli sicher stelet die Bilder Göttin Frîja dar.
- De Brakteat vo Daxlande zaigt en Maa ide Vogelmetamorphose. E paar Lüt hend grad wöle de Jesus erchene und d Tube, als Bild vom Hailige Gaischt, da isch aber nöd mögli, well de Brakteat isch zäme miteme Isebiel und emene Schädel vomene Ross verbudlet worde. So öppis machet Chrischte nöd. Also stellt de Brakteat zimli sicher de Wuotan dar, wiener sich grad inen Vogel verwandlet.
Götter
- Würkli bezügt für d Alemane sind aigentli nu de Scheff vode Götter Wuotan und de Donnergott Donar. Aber sicher hend d Alemane au d Frîja, em Wuotan sini Frau, und de Zîu verehrt. De Vater vom alemnische Prinz Mederich, wo als chline Bueb uf Galie cho isch, het döte de Ghaimkult vom Serapis keneglernt, drum het er sin Sohn Serapio gnennt.
- Mittelaterlichi Quele redet au vonere Göttin Cisa, wo z Augsburg verehrt worde sy söll. Doch nimmt mer aa, das da ales erfunde und erlogen isch.
- De Historiker Goldast zitiert de Berossus, wo gschriba ha sött, ass de "Hercules Alemannus über die Dütsche regiert het." Und denn schribt de Goldast witer, as no zu sinere Zit uf de Insle Reichenau e goldigs Götteridol vom Hercues Alemannus gstande sai. Jetz isch aber de Berossus en babylonische Prieschter vom Gott Bel Marduk gsii, wo zu de Zitt vom Alexandr em Grosse glebt het. So isches besser, me glaubt em Goldast nüt.
Lueg au
- Südgermanische Gottheiten (uf Hochdütsch)